Elektro-Lastenrad als Auto-Alternative Das Legdener Transportwunder im Alltagstest

Elektro-Lastenrad als Auto-Alternative: Das Transportwunder im Alltagstest
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Lastenräder sind längst keine Seltenheit mehr auf unseren Straßen und Radwegen. Mit Elektroantrieb könne sie eine ökologische Alternative zum Auto sein. Das versprechen zumindest zahlreiche Hersteller auf ihren Internetseiten. Auch die Gemeinde Legden hat ein Elektro-Lastenrad, das kostenlos von allen Bürgerinnen und Bürgern ausgeliehen werden kann. Doch kann ein Fahrrad tatsächlich eine Logistikalternative sein?

Die Redaktion hat es ausprobiert und ist mit dem örtlichen Lastenrad anstatt mit dem Auto einkaufen gefahren. Die Reservierung des Rades ist denkbar einfach. Sowohl telefonisch unter Tel. (02566) 2690142 und (0176) 47339969 wie auch über das Online-Formulare auf der Internetseite der Gemeinde (www.legden.de) kann man seinen Wunschtermin angeben.

Am Telefon wird der Termin, sofern er denn verfügbar ist, direkt bestätigt. Reserviert man online, kommt kurze Zeit später eine Bestätigung per E-Mail. Auf der Homepage der Verwaltung sind auch die Ausleih- und Gebrauchshinweise und die Nutzungsbedingung und Einverständniserklärung einseh- und abrufbar.

Einweisung durch den Profi

Zum vereinbarten Termin überreicht Dr. Thomas Hackenfort vom Stadtentwicklungsprojekt „Hey Lena“ das Lastenrad. Untergebracht ist es im Taubenturm, Hauptstraße 17, wo auch „Hey Lena“ Zuhause ist. Nach einem kurzen Technik-Check, und dem Unterschreiben des Ausleihvertrags beginnt die Einweisung.

Hackenfort verweist auf das veränderte Fahrverhalten des Lastenrades. Durch die Box zwischen Vorderrad und Lenker hat das Fahrrad einen verlängerten Radstand. Das wirkt sich auf die Lenkung und den Schwerpunkt aus. „Der Trick ist, beim Fahren nicht auf das Vorderrad zu schauen“, empfiehlt der Experte.

Nach einer kurzen Probefahrt wird klar, was gemeint ist. Anders als beim normalen Fahrrad reagiert das Vorderrad direkter auf Lenkbewegungen. „Das typische ‚in die Kurve legen‘, mit dem man herkömmliche Fahrräder lenkt, entfällt“ beschreibt Hackenfort das Gefühl dazu. Nach ein paar Runden über den Kirchplatz hat unsere Testperson den Bogen raus und die Testfahrt beginnt.

Mensch vor einem Computerbildschirm.
Über eine Online-Plattform und telefonisch kann das Legdener E-Lastenrad ausgeliehen werden. © Schulze Beikel

Überlänge erschwert Parken

Das erste Problem entsteht schon beim Abstellen des Fahrrads vor dem Geschäft. Mit einer Länge von knapp 2,5 Metern ist das Elektro-Lastenrad etwa 50 Zentimeter länger als herkömmliche Fahrräder und passt nicht in die vorgesehene Lücke zwischen den Fahrradständern. Das Fahrrad blockiert daher für die Dauer des Einkaufs einen PKW-Parkplatz.

Damit es sich lohnt, kauft unsere Testperson für knapp einhundert Euro ein. 15 Kilogramm bringt der Einkauf später Zuhause auf die Waage. Von Getränken über Obst und Gemüse, Milchprodukten, Fisch, Backwaren und Süßigkeiten, enthält der Einkauf ungefähr alles, was eine Familie für einige Tage zum Leben braucht.

Geschützt vor Wind und Wetter

Die Box am Fahrrad hat eine Länge von 65 Zentimetern und ist 44 Zentimeter breit. Die Höhe beträgt vorn 22 und Richtung Lenker 32 Zentimeter. Der Einkauf lässt sich mühelos unterbringen und ist dank der Abdeckung gut geschützt vor Wind und Wetter. In der Box befindet sich außerdem ein Sitz, auf dem im ausgeklappten Zustand ein Kind bis zum circa sechsten Lebensjahr transportiert werden kann.

Mit dem Elektro-Antrieb fährt sich das Lastenrad auch beladen noch sehr komfortabel. Zwischen den vier Unterstützungseinstellungen „Hoch“, „Norm“, „Eco“ und „Aus“ kann gewählt werden, wie stark die Elektronik während der Fahrt unterstützt. Der Antrieb erfolgt über einen Keilriemen, wodurch das Rad tatsächlich lautlos dahingleitet. Eine Fünfgangschaltung sorgt für angenehmes Fahrgefühl, auch wenn es mal Bergauf geht.

Unkompliziertes monövrieren

Unser Fazit: Mit dem E-Lastenrad ist es kinderleicht, Schweres, Kinder oder Einkäufe von A nach B zu transportieren. Ein Gefühl für das Fahrverhalten bekommt man schnell, auch das manövrieren im Verkehr um Inseln oder Pöller ist kein Problem. Sucht man einen Nachteil, ist die Länge des Fahrrads zu bedenken. Ob die auf Dauer stört, bleibt als Frage offen.

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