Hochkonjunktur im Kostümfundus Verkleidungen von und für Legdener

Ein Blick hinter die Kulissen: Verkleidungen von und für Legdener
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Ein Obelixkostüm, ein Brautkleid und eine Astronautenverkleidung stechen direkt ins Auge. Unter dem Dach des Altenwohnhauses St. Josef am Trippelvoetsweg 4, ist der Kostümfundus des Blumenkorsovereins untergebracht. „Hier lagern hunderte Kostüme, Accessoires und Utensilien“, erläutert Christa Haverkock (55) im Gespräch mit der Redaktion.

Auf zahlreichen Kleiderstangen hängen die Kostüme. Von der spanischen Tracht über Matrosenanzüge, tierische Verkleidungen, Hüte, Musikinstrumente oder Waffen, es gibt zu fast jedem Thema etwas. In Schränken und Kartons ist alles übersichtlich verpackt und sortiert.

„Jetzt, so kurz vor dem Blumenkorso ist hier viel los. Der Fundus ist jeden Samstag von 11 bis 12 Uhr geöffnet“, erklärt Christa Haverkock. Sie oder ihre Fundus-Kollegin Alexa Rass sind in der Regel vor Ort und helfen dabei, zum jeweiligen Thema Kostüme oder Accessoires zu finden.

Das Tüpfelchen auf dem I

„Manchmal ergänzen wir auch nur mit einem Hut oder einer Kleinigkeit“, sagt sie. Insgesamt wirken beim Blumenkorso fast 500 Legdener Kinder mit. „Und die sind alle passend zum Korsowagen-Thema verkleidet“, ergänzt sie. In diesem Jahr dreht sich alles um das Thema Dahliendorfkinder.

In der Regel kümmern sich die Frauen der Wagenbaugemeinschaften um die Kostüme für die Kinder, weiß Christa Haverkock. „Früher wurden, die Verkleidungen oft noch in vielen Stunden selbst genäht“, so die Kostümexpertin. Heute sei es manchmal einfach eine Kostenfrage. Im Internet könne man viele Kostüme günstiger einkaufen.

„Und auch viele Requisiten sind handgemacht“, ergänzt Haverkock. Sie zeigt auf Violinen, Brillen die Fliegenaugen darstellen, die passenden Fliegenflügel oder eine Wolfsmaske. „Heute kann man sich ja viele Anregungen im Internet holen“, sagt Christa Haverkock. Früher kamen die Ideen oft beim Basteln und Nähen.

Kostüme für alle

Doch die Kostüme seien nicht ausschließlich für den Blumenkorso, so Christa Haverkock. „Jeder Legdener kann zum Beispiel für Musical- oder Theateraufführungen ein Kostüm ausleihen“, sagt sie. Auf Anfrage werde immer gerne geholfen. Der Fundus sei von Legdenern und für Legdener, erklärt die Schneiderin.

Als Tiere verkleidete Kinder.
So ähnlich werden am 17. September wieder fast 500 Legdener Kinder kostümiert den Blumenkorso bererichern. © Markus Gehring

Entstanden ist die vielseitige Auswahl im Laufe der Jahre. Nach dem Blumenkorso geben die meisten Nachbarschaften ihre Kostüme als Spende in den Fundus, erläutert Haverkock. Aber auch viele Legdener haben schon ausrangierte Kostüme, modisches Zubehör oder Brautkleider gespendet.

Spenden von nah und fern

„Wir haben aber auch schon Spenden aus Nachbarorten bekommen, Karnevalsuniformen zum Beispiel aus Stadtlohn“, erzählt die 55-Jährige. Spontan falle ihr keine Verkleidung oder Requisite ein, die fehlen würde, antwortet Christa Haverkock auf die Frage, ob sie sich über eine bestimmte Spende besonders freuen würde.

Seit 25 Jahren engagiert sich Christa Haverkock im Blumenkorsoverein und ist als Schneidermeisterin für den Kostümfundus zuständig. Als gebürtige Legdenerin trägt sie das Korso-Gen in sich, saß als Kind selbst auf dem Dahlienwagen. „Mein blaues Prinzessinnenkostüm von damals hängt hier auch noch irgendwo“, sagt sie schmunzelnd.

Aktive Wagenbaugemeinschaften

Die Vorbereitungen für den Blumenkorso laufen bereits auf Hochtouren. Schon seit Beginn des Jahres verbringen 20 Wagenbaugemeinschaften ihre Freizeit damit, ein Thema auszusuchen, einen Dahlienwagen zu bauen und sich Gedanke über die Kostümierung der Kinder zu machen.

Am Sonntag, 17. September, ist es dann wieder so weit. Dann rollen die 20, mit Millionen echter Dahlien geschmückten Wagen durch Legden. Um 11 Uhr startet das abwechslungsreiche Rahmenprogramm mit spannenden Aktionen für Groß und Klein, mit Straßenkünstlern, verkaufsoffenem Sonntag und dem Dahlienmarkt.

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