
© Ronny von Wangenheim
Eichenprozessionsspinner: Legden erprobt Fallen und wartet ab
Giftraupe
Der Eichenprozessionsspinner macht sich wieder breit in Legden. Jetzt hat die Gemeinde Warnhinweise aufgestellt. Abgesaugt wird noch nicht. Fallen könnten in der Zukunft ein Mittel sein.
Wer an den Eichen an der Reithalle in Legden entlangläuft, sieht ihn sofort: Der Eichenprozessionsspinner ist wieder da. In langen Schlangen bewegen sich die Raupen die Stämme entlang oder versammeln sich, um erste Netze zu spinnen. Die Gemeinde Legden hat deshalb zu Beginn der Woche an mehreren Stellen Schilder aufgestellt, die vor den Raupen warnen.
„Wir haben verschiedene Meldungen von Bürgern bekommen“, sagt Hans Wittmund, Leiter des Ordnungsamtes. Vor allem am Bleikenkamp an der Reithalle und an der Asbecker Straße kurz vor der Umgehungsstraße sind die Eichenprozessionsspinner zu finden. An der Reithalle ist praktisch jeder Baum betroffen. Auch erste Nester bilden sich bereits.
Diese Nester will die Gemeinde allerdings erst abwarten, bevor sie eingreift. Hans Wittmund erläutert: „Zurzeit sind sie noch in Grüppchen unterwegs und versammeln sich noch nicht in Nestern. Da macht das Absaugen noch keinen Sinn.“ Im vergangenen Jahr, so seine Erfahrung, mussten dann Bäume dreimal behandelt werden, weil nicht alle Raupen sofort erwischt wurden. „Wir müssen den richtigen Zeitpunkt zum Absaugen abpassen“, so Wittmund.
Biozide werden in Legden nicht eingesetzt
Die Lage wird wöchentlich kontrolliert, um dann einschreiten zu können. Anders als andere Kommunen in der Region, die mehrere Methoden anwenden, setzt Legden auf das Absaugen. Biologische Schädlingsbekämpfungs-Präparate werden nicht eingesetzt. Diese Biozide töten auch andere Falter.

An einigen Bäumen wird getestet, ob Fallen funktionieren. © Ronny von Wangenheim
Dafür wird eine weitere Methode ausprobiert: Fallen. Sowohl am Bleikenkamp als auch an der Asbecker Straße sind sie oben an den Stämmen angebracht. Mit einem Lockstoff sollen die Giftraupen in die schwarzen Tüten gelockt werden, wo sie durch die dort entstehenden hohe Temperaturen absterben. Im Herbst will Hans Wittmund dann auswerten, ob sich diese Methode bewährt.
2019 wurden in Legden 500 Nester entfernt
Bis dahin wird der Eichenprozessionspinner die Gemeinde beschäftigen. 10.000 Euro stehen im Haushalt für die Bekämpfung. Zum Vergleich: In Heek sind 40.000 Euro veranschlagt. 2019 wurden auf gemeindeeigenen Flächen an 27 Standorten die Giftraupen entdeckt. Aus rund 220 Bäumen wurden rund 500 Nester entfernt.
„Nicht berühren“, so wird jetzt auf den Schildern vor den Raupen und den Nestern gewarnt. Denn die Raupen haben bereits die gefährlichen Brennhaare entwickelt. Sie können eine allergische Reaktion auslösen. Juckreiz, Hautentzündungen, Schwellungen wie bei einem Insektenstich, Augenreizungen, Bindehautenzündungen und Atemprobleme können mögliche Folgen sein.

Der Eichenprozessionsspinner findet sich an vielen Eichenbäumen an der Asbecker Straße. © Ronny von Wangenheim