Die Verantwortung, die sie trägt, ist groß, das wird im Gespräch mit Doris Borgert (50), der neuen Leiterin der Brigidengrundschule, schnell klar. Genauso schnell merkt man aber auch, wie leidenschaftlich sie diesen Beruf ausübt.
„Die Ernennungsurkunde kam am 16. Januar hier an“, berichtet sie im Gespräch mit der Redaktion. Offiziell wird sie am 1. Februar in einer Feierstunde in der Schule zur neuen Rektorin ernannt. Seit 1. Juli 2023 leitet sie die beiden Standorte der Grundschule aber schon kommissarisch.
Der Schulalltag in Legden und Asbeck ist jedoch keineswegs neu für sie. Bereits seit 2007 ist Doris Borgert als Lehrerin in Legden. 2009 legte sie die Prüfung zur Konrektorin ab und hat diesen Posten auch seitdem innen.
Gut gefüllte erste Klassen
„Für einen kleinen Ort wie Legden ist die Größe der Schule enorm“, stellt Borgert klar. In 14 Klassen werden 372 Schüler unterrichtet, 320 davon in Legden 52 in Asbeck. „In alle drei Klassen des ersten Schuljahrs in Legden gehen gerade 28 Kinder. Das sind ganz schön viele“, so Borgert. Daran könne aufgrund des Lehrermangels aber vorerst nichts geändert werden, betont sie.
Und dabei stehe Legden noch gut da. Mit 7 Lehrkräften in Vollzeit und 15 Lehrerinnen und Lehrern, die in Teilzeit an der Grundschule tätig sind, 2 Sonderpädagoginnen, ebenfalls Teilzeitkräfte, und einer sozialpädagogischen Hilfskraft können alle Pflichtstunden abgedeckt werden, erklärt die Schulleiterin. Das sehe anderenorts deutlich schlechter aus.
Trotzdem weiß sie noch nicht, wie sie die 106 Kinder, die bereits für das kommende Schuljahr 2024/2025 angemeldet sind, unterrichten soll. „Da fehlt uns eigentlich eine Lehrkraft“, erklärt sie. Ob da noch jemand komme, das entscheide sich erst im Laufe des zweiten Halbjahres.
Volle To-do-Liste
Der Beruf sei für sie eine absolute Berufung, stellt sie eindeutig klar. „Natürlich ist das stressig, wenn die Personalsituation spontan unvermitteltes Handeln erfordert“, sagt sie. „Oder Elterngespräche aufgrund der Schulpflichterfüllung stattfinden müssen. Meine To-do-Liste sieht an manchen Tagen nach Dienstschluss noch genauso aus wie am Morgen“, erläutert sie augenzwinkernd.
Sie wisse aber, dass hinter ihr ein tolles Team stehe, auf das trotz der hohen Belastung durch zusätzliche Aufgaben eines jeden, immer Verlass sei. „Dasselbe gilt für unseren Förderverein, der in diesem Jahr übrigens den Heimatpreis gewonnen hat“, betont Doris Borgert. Viele Projekte wären ohne die Unterstützung der vielen engagierter Eltern gar nicht möglich, sagt die Schulleiterin.
Die Frage, wie sie das schaffe, beantwortet Borgert ziemlich eindeutig. Sie habe die Erfahrung gemacht, dass Transparenz ganz wichtig sei. „Wenn ich Entscheidungen offen ins Kollegium und die Elternschaft transportiere, dann werden auch die entsprechenden Maßnahmen von Team und Eltern mitgetragen“, sagt sie.
Doppelbesetzung in den Klassen
In ihrer Traumschule gebe es für jede Klasse zwei Lehrer, bei voller digitaler Ausstattung, erzählt Doris Borgert. „Unsere digitale Ausstattung ist aber schon richtig gut“, ergänzt sie direkt. Erst kürzlich sei die Zahl der Tablets um 60 Geräte aufgestockt worden. „Darüber haben wir uns sehr gefreut.“ Und auch sonst sei die Zusammenarbeit mit dem Schulträger sehr vertrauensvoll und harmonisch. „Uns wurde noch nie Unterstützung verwehrt“, so Doris Borgert abschließend.
Der ein oder andere Legdener fragt sich jetzt sicher, warum die Ernennung zur Schulleiterin nicht direkt im Sommer erfolgt ist. Dem geht aber ein langwieriger Verwaltungsvorgang vorweg. Bevor Doris Borgert sich auf die Stelle bewerben konnte, musste sie zuerst erfolgreich die Qualifikation zur Schulleiterin absolvieren und das Eignungsfeststellungsverfahren bestehen. Sowohl der Schulträger als auch die Schule selbst werden dann zur Bewerbung angehört. Erst danach erfolgt der Versand der Urkunde mit der Ernennung der entsprechenden Person.