Mehrheitlich stimmte der Legdener Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag, 23. Oktober, gegen das Bürger-Gerätehaus in Asbeck. Insgesamt sechs Stimmen von der SPD und dem Bürgermeister gab es für den Antrag, die Ratsvertreter von UWG und CDU sprachen sich gegen das geplante Vorhaben aus. Der nordrhein-westfälische Landtag hatte am 16. Oktober in einer E-Mail mitgeteilt, dass die von der Gemeindeverwaltung beantragten Fördermittel bewilligt wurden.
300.000 Euro für 40 Quadratmeter Lagerraum auszugeben, konnte sich aus den Reihen der UWG und CDU dennoch niemand vorstellen. „Wir entscheiden hier immerhin über Steuergelder“, stellte CDU-Ratsfrau Martina Schrage klar. „Der Geräteschuppen im Dahliengarten habe seinerzeit ja auch nur etwa 5000 Euro gekostet“, erläutert sie.
Städtebaulich passe das Gebäude an keine der drei vorgeschlagenen Stellen. „Auf dem Kirchplatz ist das für mich undenkbar“, äußerte sich der Fraktionsvorsitzende der CDU Berthold Langehanberg zu den geplanten Standorten des aus dem 19. Jahrhundert stammenden Fachwerkspeichers. Seit einigen Jahren lagert das Gebäude, das ursprünglich auf dem Hof Völker in Holtwick stand, beim Bauhof.
Keine Fantasie
Die Eigentümer der Flächen seien, seines Wissens nach, bisher auch lediglich über die Flächenwahl informiert worden. „Diskutiert oder entschieden wurde in den betroffenen Gremien der Eigentümer bisher noch nichts“, so Langehaneberg. Und auch die Fantasie für die im Antrag aufgeführten touristischen Aspekte fehle ihm gänzlich, schloss Langehaneberg seinen Wortbeitrag.
Die UWG-Fraktion hatte nicht nur kein Verständnis dafür, dass Fördergelder in Höhe von 189.260 Euro für einen Lagerraum ausgegeben werden. Bruno König brachte als Ratsherr für die UWG auch noch den Aspekt des Subventionsbetrugs zur Sprache. In der Zusage des Fördergeldbescheides des Landtags wird das Projekt nämlich „Bibliothek der Dinge“ genannt.
„Bibliotheken sammeln, erschließen und bewahren Informationen und machen diese verfügbar“, zitierte er einen Wikipedia-Eintrag. „Es kann also passieren, dass das Geld zurückgefordert wird“, so König, wenn klar wird, dass es zweckentfremdet eingesetzt wurde.
Lobende Worte
Tobias Ebbing, Fraktionsvorsitzender der SPD, fand dann lobende Worte für das Projekt. Die Idee, die Asbecker Bürgerinnen und Bürger direkt mit ins Boot zu nehmen und die Nutzungsmöglichkeiten des Bürger-Gerätehauses anhand von Workshops zu erarbeiten, fand die Fraktion gut. Auch den Vorwurf des Fördermittelbetrugs sieht er nicht. „Im Antrag sind die Hintergründe genau erklärt“, so Ebbing.
Selbstverständlich, sei der SPD klar, dass im Bauamt keine Ressourcen für die planerische Realisierung des Projekts frei sind. Dem pflichtete Baumamtsleiter Helmut Schiermann direkt bei. Aus dem örtlichen Bauamt könne niemand die Planung und Begleitung des Projekts übernehmen, sagte er. Das müsse ein externes Unternehmen übernehmen, die Kosten dafür seien allerdings berücksichtigt, so Schiermann.
Insgesamt seien zwei Monate für die Stellung des Antrags sehr kurz gewesen, erläutert der Bauamtsleiter. Circa 200.000 Euro der Gesamtkosten seien im Antrag für den Bau veranschlagt, die Nebenkosten werden mit etwa 100.000 Euro beziffert. „Überprüfen konnte ich das nicht. Das war in der Kürze der Zeit nicht möglich“, erklärte Helmut Schiermann den Ratsmitgliedern.
An die ursprünglichen Kosten für den Spieker erinnert sich am Montagabend niemand. Die SPD-Frau Maria Lutter hatte die Frage gestellt. Schlussendlich könne der Speicher natürlich auch verkauft werden, sagt Herlmut Schiermann abschließend.
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