Deutlich mehr Aus- als Einpendler in Legden Kann man diese Zahl beeinflussen?

Deutlich mehr Aus- als Einpendler: Kann man diese Zahl beeinflussen?
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Seit einigen Jahren steht der Haushalt der Gemeinde Legden auf stabilen Füßen. Grund dafür sind die beständig guten Gewerbesteuereinnahmen. Nichtsdestotrotz pendeln mehr Menschen aus Legden und Asbeck zu ihrem Arbeitsort als täglich zur Arbeit in die Dörfer einreisen. DAs ist der Pendlerstatistik für das Jahr 2023 zu entnehmen.

Im Herbst veröffentlicht das Land Nordrhein-Westfalen regelmäßig die Statistik der Ein- und Ausfahrenden Erwerbstätigen für das Vorjahr. Direkt deutlich wird, dass nicht nur die Einwohnerzahl mit den Jahren gewachsen ist, es arbeiten immer mehr Menschen außerhalb Legdens und immer weniger kommen zur Arbeit hierher.

Von den insgesamt 7537 Männern und Frauen, die 2023 in Legden gemeldet waren, fuhren 3030 täglich in einen anderen Ort zur Arbeit. Dementgegen stehen 1769 Arbeitnehmer, die von außerhalb ins Dahlien- oder Stiftsdorf zur Arbeit kommen.

Zum Vergleich: 2022 wohnten 7467 Menschen in Legden. Davon pendelten 2968 aus und 1782 ein. In 2021 gab es 7382 Einwohner mit 2924 Auspendler und 1788 Einpendlern.

Doch was kann man tun, um die Zahl derer, die Legden täglich jobbedingt verlassen, zu minimieren und die Arbeitskräfte im Ort zu halten? Die CDU Legden mokiert seit Jahren unermüdlich, dass dringend neue Gewerbeflächen benötigt werden.

Ein Punkt, in dem sich die Ratsfraktionen einig sind. Regelmäßig betonen Legdens Lokalpolitiker, wie wichtig es ist, neben der Ausweitung des Industrieparks an der A31 auch kleineren Unternehmen und Handwerksbetrieben Flächen zur Ansiedlung anbieten zu können.

Karte mit blauen Pfeilen.
Die blauen Pfeile zeigen, wo es die meisten Legdener auf ihrem Weg zur Arbeit täglich hinzieht. © Pendler-Atlas

Nur ein Punt, der bei der Attraktivität eines Ortes, neben dem Wohnraumangebot, dem Bildungs- und Betreuungsangebot für Kinder, den Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitangeboten und der Infrastruktur eine wichtige Rolle spielt. Eine Garantie für einen deutlichen Rückgang der Berufspendler ist das nicht. Aber ein Weg, um die Gewerbesteuer als Einnahmequelle noch sicherer aufzustellen.

Zurück zu den Zahlen: Die meisten auswärtigen Arbeitskräfte kommen täglich aus den umliegenden Orten, viele sogar aus den direkten Nachbarkommunen nach Legden. Die Liste wird angeführt von 423 Ahausern, 192 Rosendahlern, 145 Coesfeldern, 126, Stadtlohnern, 103 Gronauern und 103 Heekern, die täglich in Legden ihr Brot verdienen.

Dem gegenüber stehen die Einwohner, die zum Geldverdienen Legden verlassen. Im Jahr 2023 waren das 883, die nach Ahaus, 325, die nach Coesfeld, 170, die nach Münster, 163, die nach Rosendahl und 150, die nach Heek gependelt sind. Dass unter dem Strich mehr Männer als Frauen beruflich pendeln, überrascht wahrscheinlich niemanden.

Insgesamt sind es 2055 Frauen. Davon kommen 687 nach Legden, 1368 verlassen den Ort. Dem gegenüber stehen 2744 Männer, wovon 1082 von anderswo nach Legden kommen und 1662 zur Arbeit in eine andere Stadt fahren.

Gemischte Altersstruktur

Ebenso wenig überrascht ein Blick auf die Altersstruktur derer, die berufsbedingt täglich ein- oder ausreisen. Bei den Einpendlern sind die Gruppen der 24- bis 45- und der 45- bis 67-Jährigen, mit 731 und 748 Pendlern, gegenüber der 209 Pendler unter 25 Jahren und der 81 Pendler über 67 Jahren am stärksten vertreten.

Sehr ähnlich sieht das bei den Auspendlern aus. Den nur 395 Pendlern unter 25 und den 62 über 67 Jahren, stehen 1376 Berufspendler in der Altersklasse der 25- bis 45-Jährigen und 1197 der 45- bis 67-Jährigen gegenüber.

Im landesweiten Vergleich hat im Übrigen Holzwickede mit 83,3 Prozent die höchste Einpendlerquote, gefolgt von Tecklenburg (78,3 Prozent). Schmallenberg (31,8 Prozent) und Gronau (33,8 Prozent) stehen am anderen Ende der Skala.

Bei den Auspendlern führen Inden (86,3 Prozent) und Rheurdt (86,2 Prozent) die Liste an, Münster (26,4 Prozent) und Aachen (29,8 Prozent) weisen die niedrigsten Quoten auf.