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Ballons steigenlassen: „Naturschutz beginnt bei jedem einzelnen“
Meinung
In Zeiten von Fridays for Future gehört das Steigenlassen von Luftballons verbannt. Es entspricht nicht mehr dem Geist der Zeit, findet Redakteurin Laura Schulz-Gahmen
Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich mich als Kind riesig gefreut habe, wenn ich am Feldweg oder im Wald einen Ballon gefunden habe, mit Karte dran. Ich habe dann als erstes nachgeschaut, wie weit der Ballon geflogen war und wer der Absender ist. Heute, als Erwachsene, sehe ich nicht mehr durch diese Kinderaugen hindurch, sondern betrachte diese für viele Menschen liebgewonnene Tradition aus einem anderen Blickwinkel.
Es herrscht ein Umdenken in der Gesellschaft, das betrifft die Haltungsformen in der Fleischproduktion, es gibt ein Emissionsschutzgesetz und vergessen wir nicht Fridays for Future. Man kann über vieles streiten, manche Anregungen sind sicherlich sinnvoll und längst nötig, andere hingegen sind nicht so einfach umzusetzen.
Naturschutz beginnt bei jedem einzelnen
Insgesamt geht es den Menschen heutzutage darum, den Planeten zu retten, den Klimawandel aufzuhalten und die Natur zu schützen, lobenswerte Ziele. Aber muss man dann nicht bei sich selbst damit beginnen?
Der Landwirt, der den Ballon gefunden hat, hatte keine große Freude an ihm. Seine Rinder sind durchgegangen, dabei wurde der Zaun teilweise zerstört und die Tiere haben einen Schock bekommen. So etwas passiert natürlich eher selten, aber der Luftballon bleibt immer, er verrottet nicht. Naturschutz sieht in meinen Augen anders aus.
Laura Schulz-Gahmen, aus Werne, ist Redakteurin bei Lensing Media. Vorher hat sie in Soest Agrarwirtschaft studiert, sich aber aufgrund ihrer Freude am Schreiben für eine Laufbahn im Journalismus entschieden. Ihr Lieblingsthema ist und bleibt natürlich: Landwirtschaft.
