„Backpfeife“ für den Legdener Bürgermeister Ratsmitglieder kritisieren Informationsfluss

„Backpfeife“ für den Bürgermeister: Ratsmitglieder kritisieren Informationsfluss
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Direkt zu Beginn der Ratssitzung am Montag (24. April) im Haus Wessling beantragte der CDU-Fraktionsvorsitzende Berthold Langehaneberg eine Erweiterung der Tagesordnung um den Punkt „Gelände Venceremos“. Er warf dem Bürgermeister vor, über Dritte von einer Veranstaltung am kommenden Samstag, 29. April, erfahren zu haben, bei der es um die Unterzeichnung einer Zielvereinbarung und der Überplanung der Fläche gehen soll.

Es geht um das etwa 13.000 Quadratmeter große Areal, das zentral an der Hauptstraße gelegen ist. Die Firma Venceremos hat dort ihren Sitz und produziert an dieser Stelle seit über 40 Jahren Papierprodukte für Schule und Büro. Bereits im Jahr 2014 bescheinigten Gutachter dem Gelände „höchste städtebauliche Qualität für eine Entwicklung mit Einzelhandel nahversorgungsrelevanter Art“.

Die Zentrenmanager Dr. Stefan Hochstadt und Dr. Thomas Hackenfort griffen diese Tatsache bei einer Ideenwerkstatt im vergangenen Jahr auf und beauftragten Architekturstudenten mit der Überplanung des Gebietes. Ein besonderer Blick sollte dabei auf die Aspekte „Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Tourismus und Verkehr“ gerichtet werden. Die Gemeindeverwaltung, der Kreis Borken und auch der Eigentümer Paul Königsmann unterstützen diese Planungen.

Öffentliche Vorstellung

Am kommenden Samstag, 29. April, um 13 Uhr werden die Ideen der Studenten im Haus Wessling öffentlich vorgestellt. Eine Einladung zu dieser Veranstaltung haben scheinbar nicht alle Mitglieder des Legdener Gemeinderates erhalten, wurde im Verlauf der Ratssitzung deutlich.

Bürgermeister Dieter Berkemeier erklärte daraufhin, dass bei diesem Termin ja noch nichts entschieden würde, dass es lediglich darum gehe, fest zu vereinbaren, dass die Gemeinde Legden bei der Überplanung involviert werde. Außerdem sei die Gemeinde ja auch nicht Veranstalter und könne daher auch keine Einladung aussprechen.

Doch damit ließen sich die Ratsmitglieder nicht abspeisen. „Die Erwartungshaltung in der Bevölkerung an die Entwicklung dieser Fläche ist hoch, da wünsche ich mir schon, dass die Ratsmitglieder über solche Vereinbarungen und Termine informiert werden“, äußert sich Berthold Langehaneberg kritisch in Richtung des Bürgermeisters.

Außerdem habe die Gemeinde die Zentrenmanager beauftragt, da sei eine Info über den bevorstehenden Termin sicher nicht zu viel verlangt, so der CDU-Fraktionschef weiter. Seine Fraktionskollegin Martina Schrage pflichtet ihm bei. „Es kann doch nicht sein, dass manche Ratsmitglieder eingeladen werden, andere aber nicht“, sagt sie.

„Wiederholungstat“

Die Vorsitzende der CDU Legden-Asbeck, Gabi Uppenkamp ergänzt: „Das ist ja jetzt schon die zweite Veranstaltung, zu der nicht alle Ratsmitglieder eingeladen werden.“ Erst kürzlich habe sie aus der Münsterland Zeitung erfahren, dass es einen Termin im Rahmen der Klimawochen gab, über den nicht alle Mandatsträger informiert worden seien. Diesen Vorwurf wies der Bürgermeister zurück, er sei nicht Veranstalter gewesen, hätte daher auch nicht einladen können.

Auch die UWG hörte am Montagabend erstmalig von dem Termin und dem Vorhaben am kommenden Samstag eine Zielvereinbarung zu unterschreiben. Bruno König stellte klar, wie wichtig es sei, bei einem so für Legden relevanten Entwicklungsverlauf alle Fraktionen teilnehmen zu lassen. Berthold Langehaneberg pflichtete ihm bei: „Durch solche Vorgehensweisen sind schon ganze Projekte gescheitert. Diese Backpfeife müssen sie sich heute gefallen lassen“, richtet er sein Wort erneut in Richtung Bürgermeister.

Der Vorsitzende der SPD, Tobias Ebbing schließt sich der Kritik seiner Vorredner an. „Ich freue mich trotzdem auf den Termin und bin gespannt auf die Ideen der Studenten“, erklärt er. Bürgermeister Dieter Berkemeier nahm die Kritik an und versprach, zukünftig sorgfältiger über Termine und Veranstaltungen zu informieren.

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