Auf dem Rücken eines Pferdes durchs Münsterland Elke Waning macht das für jeden möglich

Auf dem Rücken der Pferde durchs Münsterland: Wanderritte für jedermann
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Auf dem Pferderücken durch die Wälder und Wiesen des Münsterlandes reiten. Zwischendurch ein Picknick mit kulinarischen Köstlichkeiten aus der Region. Ein Traum, der im Zentrum für Freizeitreiten für jeden was werden kann.

Elke Waning betreibt seit 2019 in der Legdener Bauerschaft Beikelort das Zentrum für Freizeitreiten. „Kurz vor Corona sind wir hier gestartet“, erzählt sie im Gespräch mit der Redaktion. Schon seit insgesamt 22 Jahren bietet die Reitlehrerin und Wanderrittführerin Touren von 1 bis zu 14 Tagen an.

Die Routen führen vom Standort im Beikelort aus durch das nahe Waldgebiet Bröke oder in die Baumberge, aber auch bis Münster und in die Niederlande führen manche Touren.

Reiter picknicken in der Natur, vorne im Bild grast ein Pferd.
In den Pausen können die Teilnehmer der Wanderritte ein Picknick mit regionalen Produkten genießen. © Privat

„Bei allen Ritten, die ein oder zwei Tage dauern, können auch völlige Anfänger mitreiten“, erläutert Waning. Längeren Ritte seien sowohl für ungeübte Reiter wie auch für die Pferde dann nicht mehr angenehme, ergänzt sie.

„Selbst routinierte Reiter wundern sich nach einem ganzen Tag im Sattel, dass sie Muskelkater haben“, sagt Elke Waning schmunzelnd. Die Haltung im Westernsattel sei halt völlig anders als in einem englischen Reitsattel, erklärt sie.

Elke Waning im Galopp auf einem Tinker.
Die erfahrenen Reiter legen zwischendurch immer mal wieder Trab- und Galoppstrecken zurück. © Privat

Geritten wird auf Irish Tinkern. Die ursprünglich als Arbeitstiere der Kesselflicker gezüchtete Pferderasse ist bekannt für ihre Ausdauer und den engen Bezug zum Menschen. „Die Pferde sind besonders zuverlässig und gelassen“, so Elke Waning.

Nur deshalb können auch absolute Reitanfänger mitreiten, sagt sie. Wenn die Pferde nicht unterwegs sind, leben sie das ganze Jahr im Offenstall.

Begonnen wird ein Ritt, egal über wie viele Tage er sich zieht, immer mit einer Vorstellungsrunde der Teilnehmer. „Dabei teilen wir jedem Teilnehmer je nach Wesen und Charakter im Kopf schon mal ein Pferd zu“, erklärt die Expertin.

Keine spezielle Ausrüstung

Um mitreiten zu können, braucht sich niemand eine komplette Reitausrüstung kaufen, erklärt Elke Waning. „Eine bequeme Jeans, Stiefeletten oder Wanderschuhe mit Profilsohle und eine Kopfbedeckung sollten getragen werden“, empfiehlt sie.

Elke Waning zeigt, wie eine Horntasche am Sattel befestigt wird.
So sieht das aus mit den Horntaschen. Darin bewahren die Reiter während des Ritts ihre persönlichen Sachen auf. © Schulze Beikel

Die Teilnehmer putzen dann das ihnen zugeteilte Pferd, satteln und trensen es. Bevor es losgeht, wird der Sitz von Trense und Sattel nochmal kontrolliert.

Jeder Reiter bekommt eine kleine Horntasche in die er seine persönlichen Sachen packt. Außerdem werden die Pferde mit Satteltaschen bepackt, in den das Picknick und die Verpflegung für unterwegs untergebracht sind.

Begleitfahrzeug mit Equipment

Bei mehrtägigen Ritten begleitet Elkes Sohn die Truppe mit einem Begleitfahrzeug. Darin sind das Gepäck der Reiter, Futter, Zäune und Equipment wie Ersatzsättel und Trensen.

Wanderreiten hört sich für die meisten vermutlich eher nach Campingurlaub an, dem ist aber nicht so. „Die Pakete, die wir anbieten, beinhalten für die Reiter vollen Service“, sagt Elke Waning. Niemand müsse abends noch kochen oder Betten beziehen. Die Reiter schlafen in der Regel in Hotels oder Ferienwohnungen und lassen sich dort verwöhnen.

Eine Reitergruppe.
Durch die Felder, Wiesen und Wälder des Münsterlandes führen die Reittouren des Zentrums für Freizeitreiten. © Privat

Ideen und Tipps für ihre Touren bekommt sie oft von befreundeten Wanderreitern. „Aus den vielen Hinweisen planen wir dann die Touren und das Programm für das kommende Jahr“, erzählt Waning. Um neue Touren vorher zu testen, fehle meist die Zeit. „Daher kommt es manchmal auch zu Überraschungen, wie morsche Brücken oder Wege, die es nicht mehr gibt“, sagt sie.

In Einklang mit der Natur

Gegenseitige Rücksichtnahme stehe bei den Wanderritten an erster Stelle, erklärt die Expertin. Sowohl im Hinblick auf andere Verkehrsteilnehmer wie auch die Rücksichtnahme auf die Natur. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu den Landwirten und Förstern hier in der Umgebung“, so Elke Waning. Und das solle auch so bleiben, ergänzt sie. Schließlich wolle sie ja noch öfter durch die schöne Landschaft reiten.

Obwohl sie schon seit 22 Jahren regelmäßig auf dem Pferderücken unterwegs ist, gibt es noch ein Ziel, dass auf ihrer Wunschliste steht. Im Nationalpark Hoge Veluw in den Niederlanden ist sie noch nie gewesen, dort möchte sie unbedingt auch nochmal hin.

  • Weitere Informationen finden Interessierte auf der Internetseite (www.zentrum-fuer-freizeitreiten.de). Dort könne auch Termine gebucht werden.
  • Zentrum für Freizeitreiten, Elke Waning, Beikelort 85, 48739 Legden
  • Tel. (0171) 2676188