
Dass die Auszeichnung als Ehrenbürger in Legden nur zu Lebzeiten gilt, das ist für unsere Autorin eine absurde Vorstellung. © Montage: Martin Klose
Auch wenn die Auszeichnung endet, die Erinnerung darf nicht erlöschen
Meinung
Aloys Eversmann ist Legdens Ehrenbürger – oder war es. Die Auszeichnung soll nämlich mit dem Tod enden. Die Erinnerung darf aber nicht sterben, findet unsere Autorin.
Mehr als 50 Jahre ist es her, dass die Gemeinde Legden Aloys Eversmann zum Ehrenbürger machte. Die höchste Auszeichnung einer Kommune. Welch' absurde Vorstellung, dass mit seinem Tod auch diese Würde abhandengekommen sein soll. Die Verwaltung beruft sich zumindest darauf, dass die Ehrenbürgerschaft auf Lebenszeit verliehen wird. Seltsam nur, dass die Auszeichnung auch posthum verliehen werden kann.
Aber ganz egal: Wirklich befremdlich ist, dass im Fall von Aloys Eversmann offenbar auch die Erinnerung an diesen Menschen und sein großes Engagement für seinen Heimatort gelöscht worden ist. Dabei war er auf so vielen Feldern vor Ort ein Pionier. Nicht nur als Lehrer und Rektor, sondern auch als „Naturwissenschaftler“, als „Historiker“, als Musiker und vor allem als großer Heimatfreund.
Positives historisches Beispiel
Keine Straße, die seinen Namen trägt, kein Erinnern an die Spuren, die er hinterlassen hat. Wenn heute so viel von bürgerschaftlichem Engagement die Rede ist, täten Legdens Verwaltungsspitze, die politischen Akteure gut daran, dieses positive Beispiel aus der Vergangenheit beim Namen zu nennen. Wenn man es auch in Legden mit der Erinnerungskultur wirklich ernst meint, böte sich hier eine gute Möglichkeit.
Seit über 30 Jahren dem Medienhaus treu verbunden geblieben, zunächst in Steinfurt und jetzt in Ahaus. Hegt eine Leidenschaft für gute Geschichten, Menschen und ihre Schicksale.
