Asbecker Pferde erweisen letzte Ehre Bestattung vom Fürst zu Bentheim und Steinfurt

Asbecker Pferde erweisen Fürst zu Bentheim und Steinfurt letzte Ehre
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Den ganzen Tag über hatten die Steinfurter am 27. Dezember die Möglichkeit, sich von Christian Fürst zu Bentheim und Steinfurt zu verabschieden. Solange stand der Sarg des Fürsten noch im Rittersaal des Schlosses. Nun fand die Beerdigung statt.

Standesgemäß sollte der Verstorbene mit einem Vierspänner zu Grabe getragen werden. Darum kümmerte sich Josef Schiermann mit seinen vier großen Friesen.

So verlief die Trauerfeier

Zum Ablauf der Beerdigung: Der Trauergottesdienst fand in der großen Kirche in Burgsteinfurt statt. Danach zog die Trauergemeinde hinter der Kutsche mit dem Sarg durch die Burgsteinfurter Innenstadt hinein ins Bagno. Dort liegt der Familienfriedhof der Fürstenfamilie. Fast die gesamte Fahrt führte Josef Schiermann mit der Kutsche den Trauerzug an.

Viel Arbeit im Voraus

Doch bis es dazu kam, sei viel Arbeit nötig gewesen, berichtet der Kutscher. Rund zwei Tage sei er im Voraus mit dem Waschen, Trocknen und Pflegen der vier schwarzen Pferde beschäftigt gewesen. Vor allem das Trocknen der dicken Mähnen habe sehr viel Zeit in Anspruch genommen. War das erledigt, hieß es erstmal Koffer packen.

Insgesamt habe jedes Tier einen ganzen Koffer ausschließlich für Zaumzeug und Kummet - so nennen Kutscher Geschirr für Zugpferde bei besonderen Anlässen - benötigt. Für all das Gepäck seien zwei Autos nötig gewesen. Ganz abgesehen davon, dass auch zwei Pferdeanhänger notwendig waren.

Der Trauerzug führte auch durch die Steinfurter Innenstadt.
Der Trauerzug führte auch durch die Steinfurter Innenstadt. © Privat

Im Nachhinein nimmt das Ganze nochmals zwei Tage in Anspruch, so Schiermann. All zu oft komme eine solche Beerdigung nicht vor. Das letzte Mal, das er mit einem Vierspänner bei einer Trauerfeier ausgeholfen hat, sei nun schon zwei Jahre her. So einen großen Aufwand würden heute nur noch wenige Menschen betreiben.

Alleine saß der Asbecker Landwirt jedoch nicht auf dem Kutschbock. Auch der persönliche Kutscher des Fürsten nahm während der Fahrt neben ihm Platz und übernahm auch einen kleinen Teil der Strecke.

Außerdem waren zusätzlich zwei weitere Familienmitglieder Schiermanns mitgereist. Denn zu zweit sei die Sicht in manchen Kurven zu eingeschränkt. Dementsprechend sei es sicherer, zu viert das Geschehen im Blick zu behalten.

Nichts dem Zufall überlassen

Beeindruckt sei Josef Schiermann vor allem von den großen Menschenmassen gewesen, die an der Beerdigung teilnahmen oder auch nur den Trauerzug beobachteten. Er habe viel Zuspruch für die Angehörigen wahrgenommen. Außerdem sei ganze Tagesablauf äußerst detailliert geplant gewesen.

Es sei absolut nichts dem Zufall überlassen worden. Nur so habe man sicherstellen können, dass der Fürst eine standesgerechte Bestattung erhielt.