Die Ausgangslage: Mit dem Neubau der Aula stößt das bestehende Heizsystem der Brigidenschule an seine Grenzen. Damit muss, zumindest langfristig, über eine neue Heizzentrale, die die verschiedenen Gebäudeteile anbindet, nachgedacht werden.
Das ist bereits auch intensiv erfolgt. Die Verwaltung wurde beauftragt, ein Planungsbüro einzuschalten, im Fachausschuss (Planen, Bauen, Landwirtschaft und Umwelt) wurde das Thema diskutiert. Die entsprechende Entscheidung allerdings wurde dem Rat an die Hand gegeben.
Und da sorgte am Montag (28. April) der Beschlussvorschlag der Verwaltung für kritische Nachfragen und sogar Unmut. Neben der Beauftragung des Planungsbüros, eine Heizlastberechnung durchzuführen, empfiehlt die Verwaltung nämlich, die ehemalige Heizung der Doppelturnhalle zu reaktivieren. Für maximal fünf Jahre.

Unmut und kritische Nachfragen
Vor allem CDU-Chef Berthold Langehaneberg zeigte sich überrascht von der Entwicklung: von der Millionen teuren Heizzentrale, zu der im Fachausschuss die Planer drei Varianten vorgestellt hätten, zur jetzigen mit 20.000 Euro veranschlagten provisorischen mobilen Heizung. Irgendwie ein „klitzekleiner Unterschied“ merkte Langehaneberg an.
Er frage sich außerdem, ob denn keiner im Rathaus von der Existenz der gelagerten Alt-Heizung gewusst habe. Schließlich habe CDU-Ratsherr Bernd Wilpert in einer Mail Mitte März an die Verwaltung bereits darauf hingewiesen, dass er durch Kontakt zu einem örtlichen Fachbetrieb erfahren habe, dass sogar zwei Heizungen eingelagert wurden.
Langehaneberg: „Da wurde in der Verwaltung ein dicker Bock geschossen!“ Bürgermeister Dieter Berkemeier indes sah das naturgemäß anders. Die Möglichkeit einer fünfjährigen Übergangszeit für die Wärmeversorgung (statt einer einjährigen), unabhängig vom Gebäudeenergiegesetz (GEG), habe ja erst zur Wiederverwendung der alten Gasheizung geführt. Bislang sei man davon ausgegangen, dass die neue Heizzentrale nächste Jahr kommen müsse.
Politik will mehr Infos
Wie die CDU sehen auch die anderen Ratsfraktionen (SPD und UWG) noch Unklarheiten, die eine Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt schwer machen. So ist noch völlig offen, was ein neues Gebäudeenergiegesetz (GEG) bringen wird. Zur Erklärung: Laut bisherigem Stand sieht das GEG vor, dass 65 Prozent der neuen Wärme aus erneuerbaren Energien erzeugt werden.
Auch der Sanierungsfortschritt der Gebäude, die sich energetisch in einem recht unterschiedlichen Zustand befinden, spielt eine Rolle bei der Dimensionierung der künftigen Heizzentrale.
Da der finale Bedarf auch noch gar nicht feststehe, wollte sich so recht keiner schon jetzt festlegen. Man war sich einig darin, die verbleibende Zeit zu nutzen, um weitere Informationen zu sammeln. Und, wie es Thomas Kockentiedt (CDU) vorschlug, die „Berechnungen dann zu bekommen, wenn wir sie brauchen.“
Den Kompromissvorschlag formulierte dann der Bürgermeister: Heizlastenberechnung raus und nur über die Zwischenlösung zu entscheiden. Allerdings sollen immer schon bei Bedarf Leerrohre verlegt werden, um die künftige komplette Anbindung an die Zentrale zu vereinfachen. Das Ergebnis? Einstimmig!