Der Legdener Daniel Ewelt ist selbständiger Landschaftsgärtner. Mit seinem Team pflegt er unter anderem den Legdener Dahliengarten und die Grünanlagen am Bahnhof. Immer wieder stößt er dabei auf Hundekot. Manchmal deutlich intensiver, als er sich das wünscht. Momentan sei es wirklich extrem, bestätigt er im Gespräch mit der Redaktion.
Einer seiner Mitarbeiter sei gestern mit einem Freischneider in einen größeren Haufen geraten, das spritze dann zu allen Richtungen. Danach müsse man sich erstmal umziehen und waschen, erläutert er angeekelt. Die unzähligen Male, in denen das Team mit den Händen in Hinterlassenschaften fasse, kann er gar nicht zählen. „Ohne Handschuhe läuft hier nichts“, stellt er klar.
Hundekot am Kinderspielplatz
Besonders ärgerlich: im Dahliengarten ist der Bereich des Kinderspielplatzes in die Parkanlage integriert und nicht umzäunt, wie bei viele andere Spielplätze. „Die Kothaufen liegen dann quasi direkt neben dem Sandkasten und unter den Schaukeln“, so Ewelt. Einfach widerlich und gesundheitsgefährdend.
Die Redaktion begibt sich daraufhin gezielt auf die Suche. Im Dahliengarten, am Bahnhof und am Baumlehrpfad entlang des Mühlenbachs halten wir stichprobenartig Ausschau nach der Ursache des Ärgers.
Die Suche war schnell erfolgreich. Sogar mitten auf den Wegen liegen Hinterlassenschaften von Vierbeinern. Besonders reichhaltig ist die „Ausbeute“ rund um den renaturierten Mühlenbach. Auf den ersten 50 Metern Weg finden wir direkt vier Haufen.

Bereits im Jahr 2017 gab es in Legden und Asbeck weit mehr als 700 angemeldete Hunde, ist in der Broschüre zur Hundehaltung in Legden zu lesen, die die Gemeindeverwaltung zum kostenlosen Download auf ihrer Internetseite bereithält. Kurz und verständlich verweist die Verwaltung darin auf die gängigsten Normen und Vorschriften, an die sich jeder halten soll.
„Als großes Ärgernis für viele gelten die Hinterlassenschaften von Tieren. Neben der Verunreinigung von Schuhen und Kleidung sind auch Gesundheitsgefährdungen, gerade für Kinder, möglich“, ist dort zu lesen. Die Gemeinde bittet daher alle Hundehalter im Interesse aller darauf zu achten, dass der eigene Hund sein „Geschäft“ nicht in öffentlichen Bereichen, wie zum Beispiel dem Dahliengarten oder dem Areal rund um den Mühlenbach erledigt.
Kostenlose Kotbeutel
Sollte es doch einmal passieren, dass sich der Hund an ungünstiger Stelle erleichtert, besteht nicht nur die gesetzliche, sondern auch die moralische Pflicht, diese Hinterlassenschaft zu beseitigen, heißt es weiter in dem Flyer. Im Bürgerbüro gibt es dafür sogar kostenlos Hundekotbeutel, weiß Julian Sprey der zuständige Mitarbeiter des Ordnungsamtes in der Legdener Gemeindeverwaltung.
Verstöße gegen diese Regelung gelten laut Verwaltung übrigens als Ordnungswidrigkeit und könne mit einer Geldbuße bis zu 100 Euro geahndet werden, ist im Bußgeldkatalog des Landes Nordrhein-Westfalen nachzulesen.
Bakterien machen krank
Doch Hinterlassenschaften von Hunden sorgen nicht nur im öffentlichen Bereich in Legden für Ärger. Auch Frederic Hessel, der Vorsitzende, des landwirtschaftlichen Ortsvereins, hört von dem Problem nicht zum ersten Mal. Mit Hundekot verunreinigtes Futter sei auch bei den Landwirten immer wieder ein Problem, erklärt er im Telefonat mit der Redaktion.
Auf Wiesen würden die Nutztiere die Stellen meiden, an denen Hundekot liege. Schlimmer sei es, wenn Hundekot ins Grünfutter gelange. Im Silo zum Beispiel sorge die Verunreinigung für eine Unterbrechung des Gärprozesses. Das Futter verderbe und könne bei den Tieren Krankheiten hervorrufen, so der Landwirt. Ein akuter Fall sei ihm in Legden momentan glücklicherweise gerade nicht bekannt.