5-Gänge-Menü mit vielen kleinen Highlights Die Legdener Hermannshöhe im Test

5-Gänge-Menü mit vielen kleinen Highlights: Die Hermannshöhe im Test
Lesezeit

Seit über 140 Jahren ist das Landhotel und Restaurant Hermannshöhe weit über Legden hinaus für gutes Essen in gemütlicher Atmosphäre bekannt. Seit einigen Jahren wirbt die Familie Beckhaus in ihrem kulinarischen Jahresplaner für jahreszeitlich und thematisch passende Menüs und Gerichte.

Beim Durchblättern des Angebotes springt mir direkt das Frühlingsmenü ins Auge. Fünf Gänge, mit Aperitif, Digestif und Kaffee inklusive begleitender Getränke wie Wein, Bier und Mineralwasser während des Menüs für 58,90 Euro. Das möchte ich ausprobieren. Bis zum 6. April wird das Menü angeboten.

Vier Gläser mit einem roten alkoholischen Getränk.
Ein fruchtiges Mischgetränk wurde als Aperitif beim Restaurantcheck an der Hermannshöhe gereicht. © Schulze Beikel

An einem Freitagabend werden wir zu unserem Tisch in den gemütlichen Räumen der Gaststätte geführt. Der gesamte Restaurantbereich ist wie die Toiletten barrierefrei und auch an entsprechenden Parkplätzen mangelt es nicht.

Wir sitzen gerade erst, da werden unsere Getränkewünsche schon aufgenommen. Mit der Flasche Wasser stellt die Mitarbeiterin uns auch die Gläser mit dem Aperitif hin. Eine fruchtig-spritzige Mischung aus Sekt und Fruchtlikör mit einem Würfel Eis und einem Minzblatt. Sehr lecker!

Salat mit Beeren und Lammstreifen.
Das fruchtige Dressing harmonierte perfekt mit den Früchten im Salat und den Lammstücken. © Schulze Beikel

Vorspeise

Schon vor dem Salat und den ganzen Abend lang bekommen wir Baguette-Scheiben und zwei Schälchen mit Kräuterbutter und Kräuterquark gereicht. Bereits beim ersten Gang sind meine Begleitung und ich begeistert von der guten Abstimmung der Geschmäcker. Ich habe noch nie Lamm gegessen und bin wirklich skeptisch, aber die Fleischstücke auf meinem Teller sind so zart, dass sie auf der Zunge zu schmelzen scheinen. Die Früchte im Salat sind ein toller Kontrast. Abgerundet wird das Gericht durch das leckere Dressing.

Als Nächstes wird uns eine Cremesuppe vom Frühlingslauch mit Blätterteig-Räucherlachs-Burger serviert. Obwohl die Suppe echt lecker ist, der optisch eher unscheinbare Burger haut uns geschmacklich wirklich um und wird für uns ein Highlight des ganzen Essens bleiben.

Zur Suppe gönnen wir uns ein Glas Weißwein. Wir erzählen der Servicekraft von unseren Vorlieben und ihre Empfehlung ist wirklich lecker.

Eine Suppentasse mit einem Lachsburger.
Zur Lauchcremesuppe wurde ein Lachsburger aus Blätterteig serviert. Für unsere Tester ein Highlight des Abends. © Schulze Beikel

Zwischengang

Schon beim Lesen der Menükarte fragte ich mich, warum es zwischen den Gängen ein Mangosorbet gibt. Hört sich ein bisschen wie Nachtisch vor dem Hauptgang an. Der Auszubildende im Servicebereich, David Birawa, der uns den ganzen Abend freundlich zur Seite steht, sorgt für Klarheit.

„Nach dem Lachsburger und der Suppe neutralisiert das Sorbet die Geschmacksnerven für den Hauptgang“, erklärt er uns. Das Bällchen Mangosorbet wird mit einem Schuss Sekt der Hausmarke übergossen. Cremig verschmelzen Eis und Sekt im Mund zu einer Einheit. „Wow, das schmeckt aber mal nach Sommer“, fasst meine Begleitung den Zwischengang zusammen.

Ein Bällchen Eis und eine Flasche Sekt im Hintergrund.
Mangosorbet mit Sekt als Zwischengang neutralisierte die Geschmacksnerven für den Höhepunkt des Menüs. © Schulze Beikel

Hauptgang

Zu Schupfnudeln und Blattspinat an Käseschaumsoße kann der Gast beim Hauptgang aus zwei Optionen wählen. Zur Auswahl stehen Rumpsteak oder Zanderfilet, die beide unter einer Speckkruste serviert werden. Wir entscheiden uns beide für das Rumpsteak. Ohne den Geschmack der übrigen Komponenten schmälern zu wollen, das leckerste auf meinem Teller war tatsächlich die Soße. Meine Begleitung ist begeistert vom Garpunkt des Rindfleischs.

Obwohl das Lokal gut gefüllt ist und an fast jedem Tisch gegessen wird, kommen unsere einzelnen Gänge zügig und heiß auf den Tisch. Unsere Gläser werden regelmäßig aufgefüllt, zwischenzeitlich sind wir von Weißwein auf Rotwein gewechselt und bei jedem Gang wird uns kurz erklärt, was sich da genau auf unseren Tellern befindet.

Schupfnudeln mit Rindersteak und Blattspinat an Orangensauce auf einem Teller.
Beim Hauptgang scheiden sich die Geister unserer Testesser. Der eine schwärmt für die Soße, der andere fürs Fleisch. © Schulze Beikel

Nachtisch

Gekocht werden die ganzen Köstlichkeiten von einem Team aus Köchen und Auszubildenden, dem Maria und Andreas Beckhaus vorstehen. Insgesamt wird hier großer Wert auf eine gute Ausbildung gelegt. Erst im Januar konnten fünf junge Männer bei einem Berufswettbewerb punkten. Und belegten unter anderem einen zweiten Platz.

Der letzte Gang unseres Menüs steht an, mein Lieblingsessen: Nachtisch! In einem kleinen Glas ist Mousse au Dubai-Schokolade, daneben eine Kugel Pistazieneis und ganz rechts ein warmer Orangen-Grapefruit-Salat. Die Schokomousse schmeckt mir von den drei Dessertarten am besten. Meine Begleitung hätte lieber noch Nachschlag vom Orangen-Grapefruit-Salat. So sind die Geschmäcker verschieden.

Ein leerer Dessertteller.
Vor lauter Freude auf den Nachtisch habe ich völlig vergessen, die Kreation zu fotografieren. Manchmal sagt ein leerer Teller aber auch einfach mehr als tausend Worte. © Schulze Beikel

Abschließend dürfen wir uns aus den Kaffeespezialitäten des Hauses eine aussuchen. Und auch beim Digestif haben wir die Qual der Wahl. Im Angebot sind der Lagerkorn, Kakao mit Nuss, Sechser und Cigar Special aus dem Hause Sasse. Die dazu gereichte Schokokugel passt perfekt zu meinem Cappuccino und dem Kakao-Nuss-Schnaps.

Cappuccino, Digestif und ein Stück Schokolade auf einem Silbertablett.
Cappuccino, Sasses Kakao mit Nuss und eine Schokokugel, besser kann ein Essen nicht beendet werden. © Schulze Beikel

Fazit

Das hervorragende Essen begleitet von leckeren Getränken und die gemütliche und stilvolle Atmosphäre haben uns auf ganzer Linie überzeugt. Den ganzen Abend wurden wir freundlich und zuvorkommend bedient, zwischen den Gängen gab es nur kurze Pausen. Wir sind absolut begeistert von dem, was uns für 58,90 Euro geboten wurde.

Das Restaurant

Landhotel Hermannshöhe, Haulingort 30, 48739 Legden, Tel. (02566) 93000, E-Mail: info@landhotel-hermannshoehe.de

Zum Thema

SO FUNKTIONIERT DER RESTAURANT-CHECK

  • Wir gehen ohne Ankündigung in die jeweiligen Restaurants – als ganz normale, zahlende Gäste.

  • Wir sind keine Gastro-Experten, sondern einfach Menschen, die gerne an schönen Orten essen.

  • Wir beschreiben die Lokale so, wie wir über sie mit Freunden und Bekannten sprechen würden – mit ihren Schwächen und Stärken.

Diesen Artikel haben wir zuerst am 21. Februar 2025 veröffentlicht.