Ab dem kommenden Schuljahr wird es am Asbecker Standort der Brigidengrundschule ein neues Betreuungsmodell für die Schülerinnen und Schüler geben. Einige Asbecker Eltern hatten sich eine Betreuung über das bestehende Angebot „Schule von acht bis eins“ hinaus gewünscht.
Im „runden Tisch“, einer Gruppe, der Vertreter von Verwaltung, Politik, der Eltern und der Schule angehören, wurde daraufhin die Idee des Modells 13+ entwickelt. Dieses wird die Betreuung an zwei Tagen in der Woche bis 15 Uhr mit einem Mittagessen beinhalten. Das Angebot findet in den vorhandenen Räumlichkeiten immer montags und mittwochs statt und soll probeweise eingeführt werden.
„Wir sind sehr froh, dass unser Anliegen ernst genommen wurde und mit dem neuen Angebot zumindest an zwei Tagen in der Woche eine längere Betreuung inklusive Mittagessen ermöglicht wird“, sagt ein Asbecker Vater, der anonym bleiben möchte. Den Eltern sei bewusst, dass die Einrichtung einer OGS in Asbeck erhebliche Kosten verursachen würde und daher nicht möglich sei, ergänzte er.
Kolping übernimmt Trägerschaft
„Eine Bedarfsabfrage bei den Eltern hat bereits stattgefunden“, erklärte Bürgermeister Dieter Berkemeier in der jüngsten Schulausschusssitzung. Der Träger des Betreuungsangebotes ist das Kolpingbildungswerk, das auch die OGS in Legden betreibt.
„Organisiert werden muss lediglich noch die Versorgung mit dem Mittagsessen und das nötige Personal muss eingestellt werden“, so der Bürgermeister. Außerdem schlug die Verwaltung vor, die Fahrten des Shuttlebuses, der Asbecker Grundschüler zur OGS nach Legden bringt, einzustellen.
Für Diskussionen unter den Mitgliedern des Schulausschusses sorgte die von der Verwaltung vorgeschlagene Beitragserhöhung für die Betreuungsangebote. Für die Unterbringung eines Kindes in der OGS sollten Eltern zukünftig 65 Euro statt wie bisher 45 Euro, für die „Schule von acht bis eins“ 45 anstelle von 35 Euro und für das neue Angebot „13+“ 55 Euro zahlen.
Kostenfreie Nutzung
Kinder von Eltern, die Grundsicherung erhalten oder Leistungen aus dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen, können die Angebote kostenfrei nutzen, ist der Sitzungsvorlage zu entnehmen.
„Diese Kostensteigerung halten wir für zu hoch“, äußerte sich Antje Wenning, die die SPD-Fraktion im Schulausschuss vertritt. Sie schlug vor, die Beträge um jeweils fünf Euro anzuheben und für das neue Angebot 45 Euro Beitrag zu berechnen.
Die weitere Kostenfreiheit für die entsprechenden Bevölkerungsgruppen solle beibehalten werden, schloss sie ab. Die vorgeschlagene Beitragssteigerung halte auch die CDU für viel zu hoch, pflichtete Romanus Schwartenbeck seiner Vorrednerin bei. Die CDU unterstütze in dieser Sache den Vorschlag der SPD.
Mindestbeitrag gefordert
Bruno König von der UWG gab zu bedenken, dass ein kostenloses Angebot in der Regel keine Wertschätzung nach sich zieht. Er schlug deshalb vor, von SGB II-Empfängern und Asylbewerbern einen Mindestsatz von zehn Euro zu fordern. Dem sprachen sowohl der Bürgermeister als auch Christina Holtmann, sachkundige Bürgerin für die SPD, entgegen. Gerade für diese Kinder sollte eine Betreuung weiterhin kostenlos möglich sein.
Mit zwei Gegenstimmen wurde dem Rat folgender Beschlussvorschlag unterbreitet, der von den Ratsmitgliedern in ihrer Sitzung am Montag, 5. Februar, einstimmig beschlossen wurde: Die Betreuung eines Kindes in der OGS kostet zukünftig 50 Euro, in der „Schule von acht bis eins“ 40 Euro und im Modell „13+“ 45 Euro. Das Modell „13+“ wird zur Probe eingeführt und der Shuttlebus entfällt.