Mit besten Grüßen aus Legden und Asbeck Eine Ansichtskarte als neuer Tourismus-Baustein

:Eine Ansichtskarte als neuer Legdener Tourismus-Baustein
Lesezeit

„Ja, es werden tatsächlich immer noch Ansichtskarten geschrieben“, sagen Sabrina Ranft und Daniela Honvehlmann. Die beiden teilen sich im Fachbereich 1, Bürgerservice und Soziales eine Stelle und sind „nebenbei“ auch für den Tourismus der Gemeinde zuständig. Aus diesem Aufgabenbereich bringen sie die Erfahrung mit, dass die gute alte Karte längst nicht zum alten Eisen gehört. Oder auch: Retro liegt im Trend.

Jedenfalls haben sie festgestellt, dass es durchaus eine Nachfrage nach einem solchen Angebot gibt. Längst nicht nur bei auswärtigen Besuchern, sondern selbst bei ganz jungen Einheimischen. Eine solche Karte mache auch nicht nur als Reise-Erinnerung Sinn, sind sich beide sicher: „Vorstellbar ist sogar, dass sie als nette Nachricht von Zuhause an Kinder im Zeltlager geschickt wird.“

So sieht sie aus, die neue Ansichtskarte aus Legden und Asbeck.
So sieht sie aus, die neue Ansichtskarte aus Legden und Asbeck. © Rupert Joemann

Jedenfalls hat sich das Duo mit viel Vergnügen ans Werk gemacht, um die Idee reifen zu lassen. Gedanken um Gestaltung und Motivauswahl der neuen Ansichtskarte mündeten schließlich in jeweils zwei Fotos reizvoller Orte in Legden und Asbeck. Neben den beiden Kirchen fiel die Wahl auch auf „Wasserspiele“ in den beiden Ortsteilen. Die ersten Reaktionen sind durchaus vielversprechend. Erhältlich ist die Karte beim Bürgerservice (für einen Euro) und beim Geschäft Hänser-Diehl an der Hauptstraße. Schon etwas länger gibt es die Buttons mit reizvollen Fotomotiven und Magnethaftung aus den Ortsteilen - Herzchen inklusive.

Nicht nur optisch in Szene gesetzt werden Dahliendorf und Stiftsdorf bei der touristischen Image-Broschüre der Gemeinde („Faszination Legden“). Sie ist gedacht als „Inspiration für Ihren nächsten Ausflug“ und beschreibt nicht nur die Highlights, die auch in einer kleinen Karte markiert werden, sondern liefert auch Infos zu Gastronomie, Übernachtungsmöglichkeiten, Freizeitmöglichkeiten und Veranstaltungen. Abrufbar auch über Facebook und Instagram.

Infos am Taubenturm

Der Flyer ist beim Bürgerservice an der Hauptstraße erhältlich. Seit kurzem dort auch in einem großen Aufsteller, der so zusätzlich deutlich machen soll, dass sich hier auch die touristische Anlaufstelle befindet. Zwar war die früher mal mit dem Verkehrsverein im Taubenturm, was aktuell aber auch für Bürgermeister Dieter Berkemeier keine realistische Alternative darstellt. Zum einen ist das Haus weiter durch das Repaircafé belegt, gegen einen kompletten Umzug dorthin gebe es aber auch ganz pragmatische Einwände.

Auch am Taubenturm gibt es Werbeflächen für den Tourismus der Gemeinde.
Auch am Taubenturm gibt es Werbeflächen für den Tourismus der Gemeinde. © Christiane Hildebrand-Stubbe

Gleichwohl soll das markante historische Gebäude mitten im Ort durchaus auch touristisch genutzt werden. Zumindest optisch ist das bereits der Fall. Ein Plakat an der Eingangstür mit integriertem QR-Code will neugierig machen auf das, was es vor Ort zu entdecken gibt. Im Prospekt-Halter nebenan werden die Image-Flyer zur Mitnahme angeboten. „Wir können uns auch vorstellen, das Schaufenster zu nutzen“, sagt der Bürgermeister. Man darf sich sicher sein, dass Sabrina Ranft und Daniela Honvehlmann dabei auch wieder ihre kreative Kraft einsetzen werden.

Die wird auch gebraucht bei der Umsetzung der gewünschten digitalen Infotafeln, die noch in diesem Jahr erfolgen soll. „Sie sind von der Politik ausdrücklich gewollt“, sagt Dieter Berkemeier. 20.000 Euro sind für die Installation im Haushalt 2024 eingestellt. Auch die Standorte für die Stelen aus Metall in Legden und Asbeck stehen fest, es fehlten aber noch letzte Abstimmungen, heißt es aus dem Rathaus. Sobald sie stehen, können Interessierte über einen QR-Code alle wichtigen Informationen rund um Legden und Asbeck abrufen und nutzen. (https://www.infotafeln-muensterland.de/de/legden-gemeinde/infotafeln/legden/)

Eingebunden wären die Legdener Infotafeln in die große digitale regionale Offensive screen.it von Münsterland E.V. Eines von mehreren Netzwerken, auf die auch die beiden Touristikerinnen bauen. Bis Ende des Jahres könnten die Infotafeln aufgebaut werden. Sollten sich allerdings noch Fördermöglichkeiten ergeben, würde sich laut Bürgermeister der Start noch etwas verzögern.

Bewegung bei Dinkelstein-Route

Bewegung ist inzwischen in das interkommunale Projekt „Dinkelstein-Route“ (von Gronau bis zur Vechte) gekommen, wonach es zwischenzeitlich so gar nicht aussah. Sabrina Ranft und Daniela Honvehlmann sind auch hier in Sachen Tourismus aktiv: „Die Route ist festgelegt und auch ins Leader-Projekt eingebunden.“ Auch darüber, dass die Dinkelsteine sozusagen als kleine Rastplätze auf dem Weg entlang der beteiligten Kommunen angelegt werden, besteht Einverständnis. Für Legden und Asbeck sind zwei geplant.

Allerdings machen die Legdenerinnen wenig Hoffnung, dass angesichts vieler weiterer Abstimmungserfordernisse schon bald mit einer abschließenden Entscheidung zu rechnen sei.

Neuer Knoten für den Ortskern

Noch nicht optimal sieht sich Legden bisher im Knotenpunktsystem des Kreises Borken vertreten, mit dessen Hilfe Radfahrer sich orientieren und ganz individuelle Touren zusammenstellen können. Hier soll schon bald der Antrag auf einen Knotenpunkt im Ortskern auf den Weg gebracht werden.

Und einen Wunsch haben Sabrina Ranft und Daniela Honvehlmann auch an die Legdener und Asbecker: Dass der Veranstaltungskalender noch intensiver genutzt, er als Chance gesehen wird, um auf eigene Veranstaltungen und Angebote hinzuweisen. Dabei sei der Eintrag relativ einfach.