Wie Musik im Lockdown hilft

Kolumne

In der Leben-Kolumne schreibt Marc Bracht über Gesundheit und Wellness. Diesmal geht es um Musik. Denn die ist in Lockdown-Zeiten Balsam für die Seele.

von Marc Bracht

, 03.08.2021, 11:27 Uhr / Lesedauer: 2 min
Zwar nicht live, dafür aber volle Pulle über Kopfhörer: Forscher fanden heraus, wie heilsam Musik in Lockdown-Zeiten ist. Leben-Redakteur Marc Bracht hat es getestet.

Zwar nicht live, dafür aber volle Pulle über Kopfhörer: Forscher fanden heraus, wie heilsam Musik in Lockdown-Zeiten ist. Leben-Redakteur Marc Bracht hat es getestet. © Montage: Adobe Stock/Kaminski

Manchmal ist es einfach das Schönste, die Lieblingsmusik voll aufzudrehen, lauthals mitzusingen und ohne Rücksicht auf Verluste durch die Küche oder das Wohnzimmer zu tanzen. Besonders in Zeiten der Pandemie ist Musik hilfreich, um Alltagssorgen zu vergessen. Das fanden Forschende vom Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main heraus.

Musik im Lockdown: Rock gegen Corona

Ja, Corona nervt. Auch wenn es mehr und mehr Lockerungen gibt, wie sinnvoll diese sind, sei mal dahingestellt, habe ich oft immer noch ein ungutes Gefühl, wenn meine Partnerin und ich uns zum Essen mit Freunden in einem Restaurant verabreden oder es in der Fußgängerzone mal wieder etwas enger wird.

Das kann auf die Stimmung drücken. Nicht umsonst klagen viele in den vergangenen Monaten über psychische Belastung. Social Distancing, Lockdown und Co. sind Auslöser dafür, da sind sich Mediziner wie Klaus Lieb vom Leibniz-Institut für Resilienzforschung in Mainz sicher.

Ergebnis seiner Forschung: Die Pandemie löst Ängste und Depressionen aus. Was gegen den Blues helfen soll, ist Blues - oder auch jede andere Musikrichtung, die gefällt.

Musik hebt die Stimmung

Das ist die Erkenntnis einer Studie, die am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main durchgeführt wurde. Über 5000 Menschen aus aller Welt wurden während des ersten Lockdowns im letzten Jahr gefragt, ob ihnen Musik durch die schwere Corona-Zeit geholfen hat.

Fast die Hälfte der Befragten, so das Team aus Frankfurt, nutzte demnach Musik ganz bewusst zur Bewältigung der Situation. Menschen, die negative Emotionen hatten, hörten Musik vor allem zur Beruhigung, um mit Depressionen, Angst und Stress besser umgehen zu können. Für Menschen, die eher positiv eingestellt waren, diente die Musik als Ersatz für menschlichen Kontakt.

So wirkt Musik auf unsere Psyche

Doch wie sieht der wissenschaftliche Hintergrund für dieses Phänomen aus? Musik sorgt für die Ausschüttung von Hormonen - Adrenalin bei schneller und aggressiver Musik, Noradrenalin bei sanften und ruhigen Klängen. Alles in allem kann Musik beflügeln, glücklich stimmen, beruhigen, entspannen, Erinnerungen wachrufen und sogar Schmerzen lindern.

Ich merkte das selbst erst vor ein paar Wochen. Nachdem mein bester Kumpel, er lebt in Berlin, und ich beide die zweite Impfung intus hatten, beschlossen wir, uns endlich mal wiederzusehen. Ein Abend voller Musik aus unserer Jugend. Es war herrlich - und ließ mich alles andere für einen Moment vergessen.

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