Welche Wandertypen gibt es?

Kolumne

In der Leben Kolumne schreibt Marc Bracht über Gesundheit und Wellness. Diesmal geht‘s ums Wandern - und die verschiedenen Wandertypen, denen man so begegnen kann.

von Marc Bracht

, 27.07.2021, 15:58 Uhr / Lesedauer: 2 min
fresh sliced beetroot on wooden surface

fresh sliced beetroot on wooden surface © Montage: Adobe Stock/Kaminski

„Los jetzt! Strecke machen!“ Seit meine Partnerin und ich das Wandern für uns entdeckt haben, ist das unser Motto geworden. Wenn wir in Bayern oder Österreich unterwegs sind, motivieren wir uns damit, wenn die Füße schmerzen und die Waden brennen. Wir sind dann immer besonders stolz, wenn wir unsere Routen schaffen - und andere Wanderer dabei überholen können. Die gibt‘s nämlich auch. Sowieso scheint es einige Wandertypen zu geben.

Wandertyp 1: Der Sportwanderer

Obwohl ich mich eigentlich für total unsportlich halte, scheinen meine Freundin und ich dann doch zu den Sportwanderern zu gehören. Die Familie bezeichnet uns schon ständig als „Gipfelstürmer“, wenn wir jeden Tag ein neues Bild von einem anderen Gipfelkreuz mit dem Smartphone verschicken.

Sportwanderern geht es darum, Kilometer zu machen. Entspricht ja auch ganz unserem Motto. Manche sportliche Wandersleute gehen sogar soweit, dass einzig die Trophäenjagd ihre Motivation ist. Ein Abzeichen, ein Pokal. Soweit geht es bei uns dann doch nicht. Vielleicht gehören wir doch dem zweiten Typus an?

Wandertyp 2: Der Naturwanderer

Dieser lässt sich als Naturwanderer bezeichnen. Es geht ihm darum, seine Umgebung mit allen Sinnen wahrzunehmen. Bäume, Wiesen, Bergspitzen. Ich kann das super verstehen. Die Natur hat eine total beruhigende Wirkung auf mich. Kaum auf dem Track, ist man auch schon raus aus dem Alltag.

Das geht offenbar der Mehrheit so. Zumindest erklärt das Klaus Erber, Vorsitzender des Deutschen Wanderinstituts. Denn Umfragen, die er und sein Team durchgeführt haben, hätten ergeben, dass mittlerweile 95 Prozent der Befragten „Natur erleben“ als ihren Hauptgrund fürs Wandern angeben.

Wandertyp 3: Der Kulturwanderer

Ich für meinen Teil freue mich unterwegs aber nicht nur über das Gefühl der Erschöpfung nach einer lange Route oder über die malerische Landschaft. Ich freue mich auch über alte Berghütten, kunstvolle Kreuzwege und betagte Sakralbauten oder mittelalterliche Ruinen.

Das scheint mich dann ebenfalls zu einem Kulturwanderer zu machen, dem dritten Wandertypen. Viele Routen ermöglichen es ihren Bezwingern, kleine Zeitreisen zu machen, unbekannte Lebensrealitäten kennenzulernen und am Ende dann etwas schlauer zu sein als zuvor.

Wandern macht glücklich

Vielleicht ist eine Einordnung doch nicht so leicht. So oder so gilt aber: Egal ob ich als Langstreckenläufer, Naturfreund oder Hobby-Historiker unterwegs bin, Wandern macht glücklich.

„Wandern wäre unbezahlbar, wenn man es als Medikament verkaufen würde“, sagt Psychiater Markus Fischl von der Landesnervenklinik Linz. Es lohnt sich also, einfach mal loszuziehen.

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