Warum Zucker so schädlich ist

Kolumne

In der Leben-Kolumne schreibt Marc Bracht über Gesundheit und Wellness. Diesmal geht es um Zucker. Und die Frage, warum der so schädlich für uns ist.

von Marc Bracht

, 14.09.2021, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Süßkram mag fast jeder. Doch es steckt einfach viel zu viel Zucker in Schokolade, Gummibärchen und Co. Wie man das Verlangen danach zügeln kann, weiß Leben-Redakteur Marc Bracht.

Süßkram mag fast jeder. Doch es steckt einfach viel zu viel Zucker in Schokolade, Gummibärchen und Co. Wie man das Verlangen danach zügeln kann, weiß Leben-Redakteur Marc Bracht. © Montage: Adobe Stock/Kaminski

Hier einen Schokoriegel, da ein Stück Kuchen, zwischendurch noch der Griff in das Schälchen mit den Gummitieren. Ich liebe Süßigkeiten. Manchmal könnte ich den ganzen Tag lang nichts anderes essen. Doch je mehr ich mich mit diesem Thema auseinandersetze, desto klarer wird mir: Zucker ist schädlich. Was tun?

Nicht ohne Folgen: Zucker ist schädlich

Klar, wir alle wissen, dass das klebrige Zeug, das wir da zu uns nehmen, schlecht für unsere Zähne ist. Schon als Kinder hören wir von Karius und Baktus, die, mit Spitzhacken bewaffnet, Löcher in unsere Zähne schlagen.

Allein das klingt - besonders in Kinderohren - schon so schlimm, dass man sich bei jedem Bissen denkt, man höre die beiden Kerle bei der Arbeit. Doch Zucker ist nicht nur schlecht für die Zähne. Zu hoher Konsum hat noch weitreichendere Folgen für unsere Körper.

Was Zucker mit dem Körper macht

Wenn ich meinen Schokoriegel verputze, setzt schon im Mund der Verdauungsprozess ein. Die Zuckerketten in den Lebensmitteln - Zucker steckt nicht nur in Süßigkeiten, sondern auch in vielen weiteren - werden in ihre Bestandteile zerlegt. In Form von Einfachzucker wie Glucose und Fructose gelangen die Zuckermoleküle vom Darm ins Blut.

Das treibt meinen Blutzuckerspiegel sofort in die Höhe und mein Körper legt prompt damit los, vermehrt das Hormon Insulin zu produzieren, welches den Transport der Glucose in die einzelnen Zellen gewährleistet.

Bleibt es nicht bei einem Riegel - vereinfacht gesagt -, wird meine Verdauung total aus dem Konzept gebracht. Denn im Laufe der Zeit wird es meinem Körper immer schwerer fallen, den Zucker in den Zellen einzulagern. Es tritt ein Gewöhnungseffekt ein und der Organismus braucht immer mehr Insulin, um den Zucker zu verarbeiten.

Das sind die Folgen von hohem Zuckerkonsum

Doch was sind die Auswirkungen, wenn ich meinem Körper regelmäßig Unmengen Zucker zumute? Ich würde ja jetzt sagen, Sie sollten es einmal selbst ausprobieren, denn die Effekte spürt man recht schnell. Das lasse ich aber lieber. Hier eine Liste:

  • Hautunreinheiten
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Karies
  • ein geschwächtes Immunsystem
  • Verdauungsprobleme
  • bei Bewegungsmangel kann es zur Fettleber kommen
  • Übergewicht
  • erhöhtes Risiko einer Diabetes-Erkrankung

Macht Zucker süchtig?

Dazu kommt, dass Zucker wie eine Droge wirkt. Denn er sorgt für die Ausschüttung des „Glückshormons“ Dopamin. Heißt: Wenn wir Zucker konsumieren, wird das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert. Wir wollen immer mehr.

Heidelberger Forscher haben herausgefunden, dass Zucker deshalb ein ähnliches Suchtpotenzial hat wie harte Drogen, Nikotin oder Alkohol. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO liegt die Obergrenze bei 25 Gramm pro Tag. Der Durchschnittsbürger konsumiert allerdings gut und gern täglich 100 Gramm.

Zuckersucht bekämpfen

Der Drogenvergleich ist ein guter. Denn die Reduktion des Zuckerkonsums kann ähnliche Symptome hervorrufen, wie ein Kokain-Entzug oder die Rauchentwöhnung. Es braucht wirklich Willensstärke. Wie so ziemlich alles im Leben, beginnt auch der Zuckerverzicht letztlich mit dem ersten Schritt.

Und kleine Schritte tun‘s auch. Anfangs reicht es zum Beispiel, Fruchtsäfte oder Limonaden mit Wasser zu verdünnen oder selbst zu kochen, anstatt Fertiggerichte zu essen. Entwöhnt man sich so mit der Zeit immer mehr, wird man auch schnell feststellen, dass viele Dinge, die man bisher sehr mochte, einfach viel zu süß sind. Dann lohnt sich die Suche nach gesünderen Alternativen.

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