Schon jetzt die Herbst-Ernte im Blick behalten

Gartentipp

Auch wenn man jetzt vielleicht noch nicht an Herbst und Winter denken möchte: Wer in der kalten Jahreszeit frisches Gemüse ernten möchte, muss es im Hochsommer säen.

07.08.2021, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Wer im Winter Gemüse wie Radieschen aus dem eigenen Garten ernten möchte, sollte jetzt schon die Samen einpflanzen.

Wer im Winter Gemüse wie Radieschen aus dem eigenen Garten ernten möchte, sollte jetzt schon die Samen einpflanzen. © Patrick Seeger / dpa

Wer jetzt Kraut und Rüben aussät, kann noch im Herbst und Winter das frische Gemüse im Garten und sogar auf dem Balkon ernten. Die Kälte entlockt manchen Klassikern sogar einen intensiveren Geschmack als die Sommerwärme:

„Pastinaken sind aromatischer, Karotten süßer und Kohlsprossen nach dem ersten Frost viel zarter“, sagt Buchautorin Doris Kampas.

Sie rät, Hochbeete in der kalten Jahreszeit fürs Gemüse zu nutzen. Zwar sind viele dieser Sorten frosthart, aber zum Wachsen brauchen sie Wärme und Licht. „Je sonniger der Standort an kurzen Tagen ist, desto besser“, erklärt die Agrarwissenschaftlerin.

Und ein Hochbeet sei durch den Schichtaufbau und die daraus entstehende Verrottungswärme weniger den Temperaturschwankungen ausgesetzt als ein Kübel oder ein ebenerdiges Beet.

Was lässt sich im Herbst und Winter ernten?

Im Hochbeet lassen sich Kohlgewächse wie Rosenkohl, Grünkohl, Brokkoli und Kohlrabi sowie Spinat, Mangold, Rucola, Winterkresse und verschiedene Salate ziehen.

Auch Kohlrüben, Pastinake, Petersilien-, Schwarz- und Haferwurzel, Radieschen, Rettich, Sellerie und Möhren wachsen dort, ergänzt um Schalotten, Lauch und Winterheckenzwiebel.

Wann ist der beste Zeitpunkt für das Aussäen?

Aussaat- und Pflanzzeiten können sehr unterschiedlich sein, je nachdem, wie lange das Gewächs von der Keimung bis zur Erntereife benötigt. Es ist jetzt noch nicht zu spät für eine Winterernte in 2021: Die Samen von Spinat und Asia-Salaten können für eine Ernte im Dezember noch bis Ende September ausgebracht werden.

Die meisten Wintergemüse werden zwischen Juni und August gesät und gepflanzt, praktischerweise zu der Zeit, in der die Sommerernte in vollem Gange ist. Gartenbau-Ingenieurin Heidi Lorey empfiehlt, die dabei entstehenden Lücken nach und nach durch Aussaat oder das Setzen von Jungpflanzen zu schließen.

Das Stadtklima ist ideal für die Winterernte

Gerade auf dem urbanen Balkon und der Terrasse lässt sich die Saison erheblich verlängern. „In der Stadt ist es grundsätzlich ein bis zwei Grad wärmer als auf dem Land“, erklärt Lorey. „Außerdem sind Balkonkästen, Töpfe und Kübel mobil, sodass wir sie bei kaltem Ostwind auch verrücken und die Strahlungswärme von Wänden nutzen können. Mit diesem Mikroklima kommt man schon echt weit.“

Lorey empfiehlt für den Mini-Garten auf dem Balkon neben Asia-Salaten, Rucola, Spinat und Feldsalat auch Mangold, Radieschen, Kohlrabi und Rote Bete. Selbst junger Grünkohl kann im Balkonkasten gesät und geerntet werden, wenn er handhoch ist. Ihr persönlicher Favorit sind Erbsensprossen.

dpa

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