Zuwanderung in Bottrop Kirchhellen hat geringsten Migrationsanteil

Zuwanderung in Bottrop: Kirchhellen bleibt Schlusslicht
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Um die bestmögliche Integrationsarbeit zu leisten, gibt es zahlreiche Angebote, die niederschwellig eine Chance bieten sollen, Anschluss und eine Perspektive in Bottrop zu erhalten. Denn zum Beispiel die Arbeitslosenquote lag bei ausländischen Erwerbspersonen im Berichtsjahr bei 26,5 Prozent, in der deutschen Vergleichsgruppe nur bei 5,5 Prozent.

Der jährliche Integrationsbericht schlüsselt nicht nur Zahlen, Daten und Fakten auf, sondern bildet ebenfalls auf fast 110 Seiten die farbenfrohen Angebote im Stadtgebiet ab.

Hauptsächlich ist dabei der Fokus auf Bottrop gerichtet, denn in Kirchhellen scheint die Migrationswelle aus verschiedenen Gründen nicht angekommen zu sein.

Wichtige Datensammlung

Die Datenlage zur Zuwanderung in Bottrop (wie auch anderswo) ist unbefriedigend, heißt es im jüngsten Integrationsbericht, der sich mit der Faktenlage im Jahr 2023 beschäftigt: „Während es sinnvoll wäre, grundsätzlich Daten zum Merkmal ‚Migrationshintergrund‘ (ja/nein) nutzen zu können, liegen viele Zahlen nur in der Unterscheidung ‚deutsch/ausländisch‘ vor und bilden die jeweilige Situation nur unzureichend ab.“

Im vergangenen Jahr organisierte das Bündnis Buntes Bottrop eine Demonstration parallel zu einem Bürgerdialog der AfD ein, bei der es im Kern um die Ablehnung von Ausländerfeindlichkeit ging.
Im vergangenen Jahr organisierte das Bündnis Buntes Bottrop eine Demonstration parallel zu einem Bürgerdialog der AfD, bei der es im Kern um die Ablehnung von Ausländerfeindlichkeit ging. © Aileen Kurkowiak

Dennoch hat der Integrationsbericht seine Daseinsberechtigung, denn er liefert wichtige Hinweise darauf, wie sich die Lebenslage von Zugewanderten von denjenigen der Mehrheitsgesellschaft unterscheidet und wie sich diese Unterschiede im Zeitverlauf entwickeln.

Auf dieser Grundlage kann Handlungsbedarf sichtbar gemacht und Maßnahmen konzipiert und durchgeführt werden, die negativen Entwicklungen entgegenwirken.

Schere zwischen Nord und Süd

Migrationsanteile von 46,9 und 40,8 Prozent haben die Bottroper Altstadt und Bottrop Nord-Ost, dahinter liegen Batenbrock-Süd, Welheim und Boy. „Schlusslichter“ sind wie in den vergangenen Jahren auch Fuhlenbrock, Stadtwald und besonders Kirchhellen mit nur 9,8-prozentigem Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund.

Im Bottroper Stadtgebiet sind Menschen mit türkischem Migrationshintergrund bei einem Anteil von 25 Prozent am stärksten vertreten, darauf folgt der Nahe Osten und Maghreb mit 21 Prozent.

Während sich die Werte und Zahlen in den vergangenen Jahren wenig verändert haben, bleibt die Schere zwischen dem Norden und dem Süden Bottrops auch 2023 bestehen.

Den gesamten Integrationsbericht 2023 finden Interessierte auf der städtischen Homepage www.bottrop.de.