„Wir bleiben hartnäckig!“ Kirchhellener Lohnunternehmer zieht Fazit zur Aktionswoche

„Wir bleiben hartnäckig!“ Lohnunternehmer zieht Fazit zur Aktionswoche
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Für das Gespräch mit der Redaktion der Dorstener Zeitung befand sich Ansgar Tubes, Agrardienstleister und erster Vorsitzender des Vereins „Land sichert Versorgung“(LsV NRW), auf dem Rückweg aus Berlin.

Auch er war zur vorerst letzten Großdemo vor dem Brandenburger Tor vor Ort. „Natürlich war ich da“, betont er und kehrt mit weniger guten Gefühlen in seine Heimat Kirchhellen zurück. Die großen Eingeständnisse der Politik gab es in seinen Augen nicht. Tubes bleibt dabei: „Wir lassen nicht locker.“

Politik soll einlenken

Vergangene Woche beteiligten sich rund 50 Schlepper an der Protestaktion gegen die Sparpläne der Politik. Sie machten sich über Gladbeck auf den Weg in Richtung Recklinghausen, um dort gemeinsam mit Kollegen ihren Widerstand zu demonstrieren.

Über 400 landwirtschaftliche Fahrzeuge kamen dann in Recklinghausen zusammen. „Es ist jetzt wichtig, für sich und die Kollegen einzustehen und Einsatz zu zeigen“, betont Tubes.

Dass solche Aktionen teils auch von anderen Gruppierungen instrumentalisiert wurden, lehnten die Landwirte von Beginn an ab. Es folgten Einladungen zum Gespräch auf den Bottroper Wochenmarkt, denn man wolle hier reden und nicht blockieren.

Mit der Politik auf Kriegsfuß: Die gesamte landwirtschaftliche Branche fühlt sich von er Agrarpolitik der vergangenen Jahre sabotiert.
Mit der Politik auf Kriegsfuß: Die gesamte landwirtschaftliche Branche fühlt sich von der Agrarpolitik der vergangenen Jahre sabotiert. © Valerie Misz

Als Vorsitzender des LsV NRW war Ansgar Tubes an zahlreichen Gesprächen mit Politikern beteiligt: „Es gab unter anderem Treffen mit Bundestagsabgeordneten, denen ein Positionspapier übergeben wurde.“ Lenkt die Politik nicht weiter ein, wird es in Zukunft vertiefende Gespräche geben, stellt er in Aussicht.

Ernährungssicherheit gefährdet

„Es bleibt der Tod auf Raten“, so der Vorsitzende. „Solange die Unterstützung bei dem Agrardiesel Schritt für Schritt abgebaut wird, bleibt es dabei. Und da werden wir nicht nachgeben.“ Für alle sei insbesondere deprimierend gewesen, dass Bundesfinanzminister Christian Lindner an seinen Vorschlägen festhält, ergänzt er.

Sollte es nun keine strikte Abkehr von den Plänen geben, um „die Kuh irgendwie vom Eis zu bekommen“, betont Tubes, wird es so weitergehen wie bisher.

Es soll weiterhin Demonstrationen geben und auch bei den Politikern wollen die Landwirte nicht lockerlassen und die Gespräche intensivieren. „Wir haben in all den Jahren so viele Kröten schlucken müssen, dass der Agrardiesel lediglich das Fass zum Bersten gebracht hat“, sagt er.

Weitere Aufreger sind Düngeverordnungen, die für die Landwirte auf Messungen basieren, die nicht nachvollziehbar sind, und das Insektenschutzpaket. „An diesem Beispiel sieht man ideologisch betriebene Politik, die im Endeffekt nichts für Insekten bewirken würde“, erklärt Tubes. Er malt das düstere Bild: „Wir bleiben standhaft und kämpfen weiter, denn die Politik muss erkennen, dass die bisherige Agrarpolitik die Ernährungssicherheit im ganzen Land gefährdet.“

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