Lagerhallen-Brand in Kirchhellen LANUV gibt Entwarnung: Unbedenkliche Schadstoffe

Brand in Lagerhalle, Dach eingestürzt
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Update, 22.9.: Am Morgen des 14. Septembers kam es in einer Lagerhalle an der Raiffeisenstraße 10 in Kirchhellen zu einem Brand, der zu einem deutlichen Ascheniederschlag um den Brandherd führte.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) hat die Umgebung umgehend analysiert und Proben entnommen.

Die Messergebnisse der durchgeführten Wischproben zeigen, dass die Zusatzbelastung durch Rauchgase und niedergeschlagene Brandrückstände hinsichtlich der untersuchten Schadstoffe unbedenklich ist.

Aufgrund dieser Untersuchungsergebnisse kommen die Experten des LANUV zu dem Schluss, dass keine weiteren Maßnahmen erforderlich sind und keine gesundheitliche Gefährdung beim Verzehr von selbst angebautem Obst und Gemüse besteht.
Update, 15.9.:
Der Großbrand in Kirchhellen in der Raiffeisenstraße führte zu einem deutlichen Ascheniederschlag in einem Umkreis von etwa einem Kilometer um den Brandherd. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) hat die Umgebung umgehend analysiert und Proben entnommen.

Die genauen Ergebnisse dieser Untersuchungen liegen zwar noch nicht vor. Das LANUV gibt aber vorläufig Entwarnung hinsichtlich möglicher Gesundheitsrisiken beim Verzehr von selbst angebautem Obst und Gemüse.

Es wird empfohlen, Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten vor dem Verzehr gründlich abzuwaschen, um eventuelle Rückstände zu entfernen.

Nach einer vorläufigen Einschätzung des LANUV handelt es sich bei den gefundenen Ascheproben überwiegend um weiße Partikel, oft als Rückstand von verbranntem Papier und Pappe sowie einige größere Partikel und Brandabwehungen, beispielsweise aus teilverbrannte Dämmmaterialien.

LANUV-Empfehlung

Das LANUV empfiehlt, die Aschepartikel mit haushaltsüblichen Mitteln (Besen, Kehrschaufel, Wasserschlauch, feucht abwischen) zu entfernen. Dabei sollten aus hygienischer Sicht und der allgemeinen Vorsicht Handschuhe genutzt werden.

Die anfallenden Abfälle und Abwasser können über den Restmüll und die Kanalisation entsorgt werden.

Das LANUV geht nach den vorliegenden Informationen zum Brand und den Befunden davon aus, dass es keine größere Belastung mit Schadstoffen zu erwarten sein. Genaues hierzu gibt es nach Abschluss der Laboranalyse.

Ursprungstext: Ein Mitarbeiter hatten das Feuer gegen 5.45 Uhr bemerkt. Die Feuerwehren aus Bottrop, Kirchhellen, Feldhausen und Fuhlenbrock wurden zu dem Brand in einer Lagerhalle an der Raiffeisenstraße 10 in Bottrop-Kirchhellen alarmiert. Dabei handelt es um die Halle der Firma KBO GmbH, die Form- und Schmelzstoffe insbesondere für Gießereien, Stahlwerke und die Modellbau-Branche produziert.

Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden die Warn-Apps NINA und KATWARN für Bottrop ausgelöst. Da der Rauch sich in Richtung Schwarze Heide bewegte, lösten die Warn-Apps auch für Schermbeck aus und wiesen auf die mögliche Geruchsbelästigung hin.

Dach eingestürzt

Das Dach der 30 mal 70 Meter großen Lagerhalle stürzte ein. Kurz nach 8 Uhr meldete die Feuerwehr, dass die Löscharbeiten weiterhin laufen, aber „die Rauchentwicklung hat deutlich nachgelassen. Es war ziemlich windstill, das hat geholfen“, so Michael Duckheim.

Der Sprecher der Feuerwehr sagte auf Anfrage, dass es gelungen sei, das Ausbreiten des Feuers auf umliegende Betriebe, darunter eine Zimmerei, zu verhindern. „Es ist schwer, an die letzten Glutnester zu kommen.“

Insbesondere ein großer Öltank bereitete auch Stunden nach der ersten Meldung Probleme, „weil es in diesem Bereich brennt und wir nicht gut rankommen“.

Die Halle des Betriebes ist eingestürzt. Hier qualmen die Glutnester nach wie vor, doch die Flammen sind unter Kontrolle.
Die Halle des Betriebes ist eingestürzt. Hier qualmen die Glutnester nach wie vor, doch die Flammen sind unter Kontrolle. © Aileen Kurkowiak

Da es bei KBO keinen Schichtbetrieb gebe und die Ausbreitung des Feuers verhindert werden konnte, gab es glücklicherweise keine Verletzten. Die Brandursache muss jetzt die Polizei ermitteln. Zu Spitzenzeiten befanden sich etwa 70 Einsatzkräfte an der Einsatzstelle. Nach dem Abschluss der Löscharbeiten wurde ab 16 Uhr eine Brandsicherheitswache durch die Freiwillige Feuerwehr gestellt.

Bis die Arbeiten vor Ort weitestgehend abgeschlossen seien, werde der Verkehr noch auf Höhe Pelsstraße/Raiffeisenstraße umgeleitet. Eine Umgehung über die Dorfmitte werde empfohlen, so die Polizei.

Barrieren zum Schölsbach

Zudem, so Duckheim, habe sich das Öl mit dem Löschwasser vermischt und es gelte nun zu verhindern, dass dieses in die Umwelt gelangt. Um den Abfluss in den Schölsbach zu vermeiden, wurden Barrieren errichtet.

Im angrenzenden Schölsbach wurden spezielle Schläuche ausgelegt, die einlaufendes Öl direkt aufnehmen können. Diese Schläuche wurden während des Einsatzes durch die Werkfeuerwehr der BP Gelsenkirchen bereitgestellt. Die Untere Wasserbehörde der Stadt Bottrop sowie der Lippeverband waren während des Einsatzes ebenfalls vor Ort. Im Zuge des Brandes kam es zu Rußniederschlägen im Umfeld der Einsatzstelle. Über den Fachbereich Umwelt und Grün wurden entsprechende Analysen der Brandrückstände in die Wege geleitet.

Keine Gefahr durch Rauch

Die Rauchwolke, die von weitem gut sichtbar war, soll nach ersten Erkenntnissen keine gefährlichen Stoffe transportiert haben. „Wir haben Messtrupps losgeschickt, die aber keine gefährlichen Messwerte festgestellt haben“, sagte Duckheim. Da es am Donnerstagmorgen wenig Wind gegeben habe, sei die Rauchwolke zunächst nach oben weggezogen und habe sich dann mit der Umgebungsluft vermischt. Die Warn-Apps seien wegen der möglichen Geruchsbelästigung ausgelöst worden.

Die Einsatzkräfte warteten auf das Eintreffen des THW, um das Dach der Halle anzuheben.
Die Einsatzkräfte warteten auf das Eintreffen des THW, um das Dach der Halle anzuheben. © Aileen Kurkowiak

Niemand wurde verletzt

Probleme machten noch die Glutnester: „Da das Dach der Lagerhalle eingestürzt ist, kommen wir schlecht an die Glut heran. Momentan warten wir darauf, dass das THW mit entsprechenden Hilfsmitteln anrückt, um das Dach anzuheben“, sagte Duckheim. Die Metallbahnen des Daches hatten sich über die Glutnester gelegt, sodass das Löschwasser dort nicht ankommen konnte.

Nachdem zunächst die Außenhaut der Halle an mehreren Stellen mittels Trennschleifer geöffnet wurde, unterstützte ab dem Mittag das THW mit einem Radlader. Dieser riss die Außenhaut der Halle soweit ein, dass eine Brandbekämpfung von außen möglich war. Zur Abdeckung der Glutnester wurde gezielt Löschschaum eingesetzt.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 14. September 2023.

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