Einer der größten Vereine Bottrops VfL Grafenwald wirft einen Blick in die Zukunft

VfL Grafenwald entwickelt Konzepte für die Zukunft
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Mit 1.380 Mitgliedern zählt der VfL Grafenwald zu den „Big Five“-Sportvereinen in Bottrop. Zwar ist der Verein mit Breitensport, Fußball, Tennis, Kampfsport und Einrad sehr breit aufgestellt, doch ist eines noch viel wichtiger: Die Sportanlage ist ein sozialer Treffpunkt.

Fast jeder vierte Grafenwälder ist Mitglied im Verein – vor allem in der Jugend führt kaum ein Weg am VfL vorbei. Trotz sich seit der Pandemie sehr positiv entwickelnder Mitgliederzahlen hat Vereinspräsident Dr. Peter Scheidgen in einer Sache ein ungutes Gefühl: „Wie überall sonst auch altert die Gesellschaft zu schnell und ohne neue Wohnbebauung wird es schwierig, dass jugendliche Sportler nachkommen.“

Mehr Wohnraum benötigt

Die Mitgliederzahlen entwickeln sich gut, doch damit das auch so bleibt, muss etwas gegen die sinkenden Einwohnerzahlen in Grafenwald getan werden. Früher lebten mal bis zu 6250 Menschen in Grafenwald, mittlerweile sind es nur noch etwa 5.700. Wohnraum ist in der Planung, jedoch nicht allzu bald.

Zuletzt diskutiert wurde ein Mischgebiet aus Wohnraum und Gewerbe auf dem Gelände von Prosper IV, Schacht 9. Doch bis es so weit ist, gehen sicherlich noch mindestens drei Jahre ins Land, erklärte die Bottroper Stadtverwaltung Ende vergangenen Jahres.

Die Wöller Damen ließen bei der Meisterschaftsfeier Ende Juni ihren Emotionen freien Lauf.
Die Wöller Damen ließen bei der Meisterschaftsfeier Ende Juni ihren Emotionen freien Lauf. © grafenwald.de

Häufig werde der Grundstein bereits in den Angeboten des Breitensports für die Kleinen gelegt. Auch Angebote für die breite Masse wie die neue Beachvolleyball-Anlage sollen interessierte Sportler anlocken und für den Verein begeistern. „Wir stehen gut da, aber müssen auch dranbleiben“, sagt Scheidgen, ebenfalls erster Vorsitzender des Bottroper Sportbundes.

Die Weichen sind gestellt

Zukunftsweisend sind nicht nur die sich positiv entwickelnden Vereinszahlen, auch vom Bild des Sports als reine Männerdomäne rückt Grafenwald längst ab. So verfügt der Verein nicht nur über eine starke und vor allem erfolgreiche Damenmannschaft, auch der Vorstand der Fußballjugend besteht fast ausschließlich aus Frauen.

Scheidgen bezeichnet das als Novum und betrachtet die Entwicklung mit Begeisterung: „Der neue Jugendvorstand hat sich viel vorgestellt und entwickelt ein gutes Konzept, wir sind gespannt, wie es dort weitergeht.“ Generell machte Grafenwald in der Vergangenheit zu diesem Thema häufiger von sich reden. So dürfen im hiesigen Schützenverein auch Frauen Mitglied sein und schießen – eine emanzipierte Entwicklung, die in der Umgebung durchaus ihresgleichen sucht.

Unter dem Strich heißt das für den VfL und Grafenwald: Die Weichen für die Zukunft sind gestellt, jetzt muss nur der Ortsteil selbst die Voraussetzungen für eine positive Entwicklung durch mehr Wohnraum erfüllen.