Die Geschichte des Umwelt-Vereins begann mit einer Facebook-Veranstaltung, die Gründerin Carmen Böhm 2019 erstellte. „Ich habe einfach ein Datum mit Uhrzeit und Treffpunkt zum Müllsammeln veröffentlicht und geschaut, was passiert“, erinnert sie sich. Eine Mutter kam mit ihrem Kind vorbei, um zu helfen.
„Das war nicht viel, aber hat mich motiviert“, sagt sie. Da die Zeitungen auf den nächsten Termin aufmerksam wurden und darüber berichteten, kamen schon 40 Helfer zusammen. Und da lernte Carmen Böhm die anderen beiden Frauen kennen, die seitdem den Vorstand formen: Silke Richterich und Jessy Schmidt.
Vorbehalte schnell überwinden
In den ersten Monaten des Lockdowns während der Corona-Pandemie war die Initiative so erfolgreich, dass sie einen Verein gründeten. „Die Menschen wollten raus, suchten Beschäftigung und einen Sinn“, erklärt Böhm. Mehr als 100 Helfer kamen in dieser Zeit zu den Aufräumaktionen.
Dabei ist es für viele nicht leicht, den ersten Schritt zu machen. „Müll zu sammeln, kann anfangs Überwindung kosten. Aber das lässt man schnell hinter sich“, sagt Silke Richterich. Dank der Unterstützer wie der Vereinten Volksbank und der Stadt Bottrop konnten Greifzangen, Karren, Eimer, Handschuhe und mehr angeschafft werden, die an die Helfer verteilt werden.

Seit der ersten Sammelaktion vor fünf Jahren haben sie rund 28 Tonnen Müll gesammelt. Oft sind auch Gefahrenstoffe, wie volle Ölfässer oder große Gegenstände, wie etwa Kühlschränke, dabei. „Wir erhalten Unterstützung von der BEST, indem sie uns Container zur Verfügung stellen“, erklärt Böhm.
Gefahr für Mensch und Tier
Doch auch viel Kleinzeug wie Kippenstummel, Drogenspritzen oder Scherben verunreinigen die Natur, was nicht selten auch gefährlich für die Tierwelt ist. Ein Anblick, der der Gründerin in Erinnerung bleibt: „Ich habe einmal eine tote Maus in einer Glasflasche gefunden. Sie muss reingekrabbelt und nicht mehr herausgekommen sein.“
Auch Nicht-Mitglieder sind bei den Aufräumaktionen herzlich willkommen. Das nächste Waldfegen-Event findet am 24. November (Sonntag) ab 11 Uhr in der Welheimer Mark, Am Kruppwald/Lichtenhorst, statt. „In dem Industriegebiet befindet sich an einem Waldstück ein Parkplatz, der regelmäßig als Ablageort für Sperrmüll genutzt wird“, bedauern die Vorsitzenden.
Jeder kann helfen
„Andererseits muss man auch kein aktives Mitglied sein, um dem Verein unter die Arme zu greifen“, betont Carmen Böhm. Denn schon ab einem Euro monatlich kann man das Team finanziell unterstützen und dafür sorgen, dass die Mitglieder auch in Zukunft ihre Vorhaben umsetzen können.
Weitere Informationen finden Interessierte unter www.waldfegen-ev.de.
Wer über eine illegale Müllkippe oder andere brisante Verunreinigungen stolpert, kann dies beim „Grünen Telefon“ der Stadt Bottrop (Tel. 02041/705060) oder direkt in der BEST-App melden.