Studium an US-Uni, als Corona kam: „Das verrückteste Kofferpacken“

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Studium an US-Uni, als Corona kam: „Das verrückteste Kofferpacken“

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Vor drei Jahren begann die Feldhausenerin Lara Reifers ihr Studium an der Nicholls State University in Louisiana (USA). Die Corona-Pandemie stellte sie vor einige Herausforderungen.

Kirchhellen

, 14.07.2021, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein Sportstipendium ermöglichte der Leichtathletin das, wovon wie viele Deutsche nach ihrem Schulabschluss nur träumen können: Sie flog über den großen Teich und begann ihr Psychologie-Studium an einer amerikanischen Uni. Mittlerweile hat Lara Reifers sechs von acht Semestern in Thibodaux, Louisiana, beendet. Durch die Einschränkungen der weltweiten Corona-Pandemie hat sie zwei davon aus ihrem Elternhaus in Feldhausen absolviert.

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„Es ging alles ganz schnell“, erinnert sich die Studentin an eine besondere Woche im März vergangenen Jahres. „Mittwochs hieß es, dass die Vorlesungen künftig online stattfinden sollen. Nur zwei Tage später wurden wir internationalen Studenten zu einem Notfallmeeting berufen, in dem uns dringend angeraten wurde, nach Hause zu fliegen, bevor die Grenzen geschlossen werden.“

Innerhalb von zwölf Stunden organisierte Lara ihren Rückflug nach Deutschland, räumte ihr Zimmer auf dem Campus leer, brachte ihr Hab und Gut zu einer ansässigen Freundin und stieg nach gerade einmal zwei Stunden Schlaf in den Flieger. „Das war das verrückteste Kofferpacken, was ich je erlebt habe. Was nehme ich mit? Wie lange würde ich fort sein?“, erzählt die Studentin.

Fast ein Jahr bei der Familie in Feldhausen

Beinahe ein Jahr verbrachte Lara dann in Feldhausen bei ihrer Familie. An den Kursen und Prüfungen hat sie online teilgenommen, wenn auch die Zeitverschiebung für teils herausfordernde Uhrzeiten sorgte. „Das war aber kein Problem. Wie sollte ich während der Lockdowns auch sonst meine Abende verbringen“, so Reifers.

Während ihrer Zeit an der Nicholls State University hat sie regelmäßig an Wettkämpfen teilgenommen, einen strukturierten Trainingsplan und ein festes Team gehabt. Mit viel Ehrgeiz und Disziplin hat sie ihr Training in Eigenregie weitergeführt. Geschlossene Sporthallen und -plätze veranlassten sie dazu, ihr Training auf die umliegenden Felder Feldhausens zu verlagern.

„Es gab eine Zeit, da habe ich ganz schön mit meiner Motivation gehadert. Die Ungewissheit, wann es für mich zurück in die USA und mit den Wettkämpfen weitergehen würde, war zu groß“, sagt sie. Anfang dieses Jahres hatte Lara Reifers dann endlich die Möglichkeit zurückzukehren. Jetzt stehen ihr die letzten zwei Semester bevor.

Und wie es dann weitergeht? Im Anschluss möchte die Leichtathletin nach Deutschland zurückkehren und ihre beruflichen wie privaten Ziele hier verfolgen: „Ich denke, in jungen Jahren macht das Leben dort noch Spaß, aber ich kann mir nicht vorstellen in den USA alt zu werden.“