Michelle Hoffmann aus Kirchhellen in Thailand

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Traumurlaub ohne Rückkehr? Studentin aus Kirchhellen hofft auf ein Flugzeug in die Heimat

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Der dreiwöchige Urlaub in Thailand ist fast vorbei. Doch wie Michelle Hoffmann mit ihren Freunden nach einer Traumreise zurück nach Deutschland kommt, ist unklar.

Dorsten

, 18.03.2020, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

In Thailand gibt‘s noch Klopapier. Und Desinfektionsmittel. Corona-Krise? „Davon spürt man hier wenig“, sagt Michelle Hoffmann (23). Die Studentin aus Kirchhellen ist mit fünf Freunden und Geschwistern seit fast drei Wochen in Asien. Und muss am Freitag wieder nach Hause. Ob‘s klappt? Niemand weiß es derzeit.

Den Urlaub hatte die Gruppe schon im letzten Jahr festgemacht, inklusive Flügen mit „Air China“. Das hatte sich dann ziemlich schnell erledigt, als das Coronavirus in Wuhan ausbrach.

Gegen alle Bedenken haben Michelle Hoffmann und ihre Begleiter aber an ihren Urlaubsplänen festgehalten und Flüge bei Turkish Airlines gebucht. Ihren Entschluss bereuen sie nicht. Es sei alles „ziemlich entspannt“ in Thailand, berichtet sie nach einer zweiwöchigen Rundreise. „Es gibt zwar überall Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel“, sagt sie, aber die Hochburgen seien leer, „weil vor allem die chinesischen Touristen fehlen“.

Mehrfach wurden sie und ihre Freunde allerdings angesprochen, ob sie aus Italien kämen. „Davor hatten die Einheimischen offenbar Angst.“ Wenn die Herkunft geklärt war, „haben uns die Menschen ihre Probleme geschildert, weil der Tourismus ja eingebrochen ist“. Viele Waren in Thailand seien deshalb deutlich preiswerter geworden.

Die Lage hat sich dramatisch verändert

Seit ihrem Abflug am 29. Februar hat sich indes die Lage in Deutschland dramatisch verändert. Das bekommen die Kirchhellener aus der Ferne natürlich mit. „Das kann man sich hier gar nicht vorstellen, weil in Thailand eigentlich alles ganz normal läuft.“

Da erwischt sich Michelle Hoffmann schon mal bei dem Gedanken, dass es vielleicht besser wäre, noch eine Weile in Thailand zu bleiben. Das könnte nun tatsächlich passieren, allerdings ungewollt. Denn der Rückflug am Freitag führt über Istanbul. „Angeblich gehen von dort keine Flüge mehr nach Deutschland, bei der Airline heißt es dagegen, dass keine Flüge mehr von Deutschland in die Türkei gehen.“

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Offiziell ist der Flug noch nicht gecancelt, aber niemand vermag sicher zu sagen, ob diese Maschine oder eine andere nach Deutschland am Freitag tatsächlich startet. „Wir haben uns beim Auswärtigen Amt auf eine Liste setzen lassen, um im Notfall mit einer Sondermaschine ausgeflogen zu werden“, erklärt Michelle Hoffmann.

Ansonsten droht vielleicht ein Zwangsaufenthalt in Thailand bis zum 19. April. Nach ihrer Rückkehr, das scheint klar, muss die Gruppe in häusliche Isolation. Auch davon ahnte sie nichts, als sie vor drei Wochen zu einem Traumurlaub aufbrach.

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