„Sonderfall“ Ottenschlag Stadtverwaltung stellte Anwohnern die Pläne vor

„Sonderfall“ Ottenschlag: Stadtverwaltung stellte Anwohnern Pläne vor
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Nicht jeder Straßenausbau wird von den Anwohnern mit offenen Armen begrüßt. Schon gar nicht dann, wenn die Grundstückseigentümer zur Kasse gebeten werden. Während es für Straßenbaubeiträge eine Förderung vom Land NRW gibt, sorgen die Erschließungsbeiträge stets für Unmut. Die müssen nämlich zu 90 Prozent von den Anliegern getragen werden.

Im vergangenen Jahr versuchte man die Anlieger durch eine Gesetzesänderung zu entlasten. Kurze Zeit später wurde die Verfassungswidrigkeit festgestellt und damit war wieder alles beim Alten. Es gibt noch vereinzelt Straßen, die seit ihrer Existenz nicht erstmalig hergestellt wurden. Das hatte zuletzt auch bei den Anwohnern der Hackfurthstraße in Kirchhellen für Aufsehen gesorgt.

Nachdem die Grund- und Regenwasserkanäle am Ottenschlag erneuert wurden, sieht die Stadt Bottrop nun einen Ausbau der Straße vor. „Schon vorher war der Zustand der Straße schlecht, jetzt liegt lediglich eine drei Zentimeter dicke Asphaltschicht darauf“, erklärt Tiefbauamtsleiter Steffen Jonek am Donnerstagabend den Anwohnern.

Ein kurioser Fall

Es sei ein Provisorium, das sich auf Dauer nicht eigne. Das sehen die Anwohner allerdings anders. Sie wollen, dass alles bleibt, wie es ist. Als „Sonderfall“ bezeichnet die Stadtverwaltung den Ottenschlag.

Der Bereich unterhalb der Martin-Luther-Straße ist bereits als verkehrsberuhigter Bereich ausgebaut und erstmalig erschlossen. Genau das soll jetzt auch auf dem 350 Meter langen Stück oberhalb bis zum Heimersfeld geschehen.

Wie hier beim unteren Teil des Ottenschlags soll auch der Rest der Straße zu einem verkehrsberuhigten Bereich mit rotem Betonsteinpflaster werden.
Wie hier beim unteren Teil des Ottenschlags soll auch der Rest der Straße zu einem verkehrsberuhigten Bereich mit rotem Betonsteinpflaster werden. © Valerie Misz

„Derzeit gäbe es weder eine richtige Begrenzung der Straße noch eine geregelte Parksituation“, betonen die Vertreter der Stadt. Öffentliche Flächen wurden teilweise überbaut mit Vorgärten oder Parkflächen. Deshalb stellte die Verwaltung auch zwei Varianten vor. Bei der einen bleiben die überbauten Flächen wie sie sind, bei der anderen werden diese mit der Straße ausgebaut.

Kurios ist sicher auch, dass drei Altanlieger anscheinend vor langer Zeit schon einmal Erschließungsbeiträge gezahlt haben wollen. So drehte sich die Diskussion im Kreis. Die Stadtverwaltung ging mit einigen Anregungen und zu prüfenden Sachverhalten aus der Versammlung.

Weitere Schritte

Thorsten Gathmann vom Fachbereich Finanzen stellte vor: „Es werden mit 33 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche gerechnet.“ Sollten die drei Personen wirklich schon gezahlt haben, wird es für die anderen teurer. Insgesamt schätzen sie, wird der Ausbau gut eine Millionen Euro kosten. Nach der Versammlung werden die Pläne noch einmal angepasst, bevor sie der Kirchhellener Bezirksvertretung vorgelegt werden.

Wenn die Kirchhellener den Beschluss fassen, folgt die Ausschreibung. Die Stadtverwaltung rechnet mit dem Beginn des 18-monatigen Ausbaus im Frühjahr 2025. In etwa drei Wochen werden die Niederschrift der Versammlung sowie die Pläne bei der „Bürgerinformation Straßen- und Kanalbau“ auf der Webseite der Stadt Bottrop (www.bottrop.de) zu finden sein.

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