Badesee am Töttelberg - Kein Baden vor 2028

© Manuela Hollstegge

Badesee am Töttelberg - Kein Baden vor 2028

rnBadesee

Die Gutachten zum Badesee am Töttelberg liegen vor. Außerdem gibt es erste Interessanten, die den See betreiben wollen. Bis zum ersten Sprung ins kühle Nass, muss jedoch noch viel passieren.

Kirchhellen

, 09.12.2019, 18:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

17 bis 18 Hektar groß, maximal 650 Meter lang und 350 Meter breit soll er werden, ein Volumen von 950.000 Kubikmetern haben und maximal 16 Meter tief sein - zum seit vielen Jahren geplanten Badesee am Töttelberg gibt es Neuigkeiten.

Vor drei Jahren hatte die Stadt noch davon gesprochen, dass die Kirchhellener zwischen 2022 und 2024 zum ersten Mal in den See springen könnten. Davon ist jetzt nicht mehr die Rede. Das geht aus einem Sachstandsbericht des Fachbereichs Umwelt und Grün hervor, der am 17. Dezember im Ausschuss für Stadtplanung und Umweltschutz und am 28. Januar in der Bezirksvertretung Kirchhellen vorgestellt wird.

Relativ aufwendiges Verfahren

Das Projekt Badesee zu realisieren, ist relativ aufwendig. Zahlreiche verschiedene Planverfahren sind dafür notwendig. So muss beispielsweise ein wasserrechtliches Verfahren erst die Flutung ermöglichen. Dies ist notwendig, da ursprünglich kein Badesee, sondern eine Verfüllung der Kiesgrube vorgesehen war. Die notwendigen Grundstücke sind schon seit 2016 im Besitz der Stadt und die benötigten Gutachten für den Badesee liegen jetzt vor. Laut Sachstandsbericht bescheinigen sie die Machbarkeit des Projektes.

Im Norden wird es eine flache Böschung geben, die in eine Liegeweise übergeht, die sanft bis auf das Niveau der Hiesfelder Straße ansteigt. Im Strandbereich soll ein 40 Meter breiter Streifen fürs Baden zur Verfügung stehen.

Schilfartige Pflanzen im Osten und Westen

Am Südufer wird es eine steile Böschung geben. Am Ost- und Westufer wird eine sogenannte Flachwasserzone mit großen, schilfartigen Pflanzen eingerichtet (Röhricht). Dieser Bereich soll dafür sorgen, die Wasserhygiene zu erhalten. Außerdem sollen dort gute Lebensbedingungen für verschiedene Tiere wie Kuckucke, Teichrohrsänger, Zwergtaucher oder kleine Wasserfrösche geschaffen werden. Für Uferböschung und Flachwasserzone muss der See an diesen Stellen noch etwas aufgefüllt werden.

Das Ufer des Sees sowie die Randbereiche sollen Erholungszonen für die Besucher sein. Diese Bereiche sollen jedoch auch als Ausgleichsflächen der Stadt für künftige Eingriffe in die Natur fungieren. Das zuströmende Grundwasser wird ständig beobachtet und auf Schadstoffe und Belastungen überprüft.

Baden ist sieben Jahre nach Beginn der Flutung möglich

Der Zeitplan, den der Fachbereich vorsieht, geht davon aus, dass das wasserrechtliche Planfeststellungsverfahren im ersten Quartal des kommenden Jahres starten wird. Dieses wird ein bis zwei Jahre dauern. Im Anschluss kann mit der Flutung begonnen werden. Der Sprung ins kühle Nass soll sieben Jahre nach dem Beginn der Flutung möglich sein, so der Sachstandsbericht, und das, obwohl der endgültige Wasserspiegel erst nach über zwölf Jahren erreicht wird. Frühestens genutzt werden können wird der See am Töttelberg daher erst 2028.

Laut Fachbereich gibt es bereits erste Interessenten, die den Badesee betreiben möchten. Dafür ist jedoch ein eigens Bebauungsplanverfahren notwendig. Angedacht sind auch ein Restaurant, eine Wakeboard-Anlage und/oder ein Campingplatz.