Nachdem die Kinder im vergangenen Jahr noch mit Regenhose und Gummistiefeln in der Matsche ans Werk gehen mussten, hatten die rund 1.100 Viertklässler von den mehr als 24 Bottroper Schulen in diesem Jahr mehr Glück. Bei strahlendem Sonnenschein wurden hier in drei Tagen mehr als 2.000 Bäume gepflanzt. Das ist dann auch der letzte Jahrgangswald auf der Pflanzfläche an den Postwegmooren.
„Jetzt sind wir voll“, sagt der WPZ-Vorsitzende und Organisator seit erster Stunde, Peter Pawliczek.
Aber keine Sorge, für künftige Flächen sei man bereits in guten Gesprächen. Damit wird im Jahr 2026 die fünfte Fläche eröffnet. Seit 26 Jahren findet die in dem Ausmaße in Deutschland einmalige Aktion jährlich mit den Schülerinnen und Schüler der Bottroper Grund- und Förderschulen statt.
Weit mehr als 200.000 Bäume wurden in der Zeit gepflanzt.
Trockenheit ist ein Problem
Vor vier Jahren haben die Kinder ihre Bäumchen als Setzlinge am Waldpädagogischen Zentrum in Kirchhellen in die Erde gebracht, ihnen beim Wachsen zugesehen und nun als Jahrgangswald 2025 angelegt. Mit der Hilfe zahlreicher Freiwilliger wurde die Pflanzfläche vorbereitet und die dreitätige Aktion durchgeführt.
„Hier werden dauerhafte, lebendige Erinnerungen in der Natur geschaffen“, lobt auch Daniel Hartmann vom Landwirtschaftsministerium. Die sonnigen Tage waren für Schüler zwar schön, haben aber auch einen ernsten Beigeschmack: „Wir haben dieses Jahr aufgrund der Trockenheit schon 15 Hektar Wald durch Brände verloren“, so Hartmann. Umso wichtiger sei diese Aktion in Kirchhellen.

Damit die Bäumchen auch nicht eingehen, werden sie erstmals auch bewässert. „Über einen Zeitraum von mehreren Tagen werden hier Sprenger aufgestellt“, sagt WPZ-Geschäftsführer Ulrich Trockle.
Die Erde sei so trocken wie noch nie. So achten die Organisatoren und Helfer auch vermehrt auf das richtige Verhalten bei Waldbrandgefahr.
„Wir haben viel gelernt“
„Der Tag heute war toll“, erzählt eine Schülerin begeistert. „Wir haben viel über Tiere gelernt. Haben echte Vögel und Käfer gesehen, nicht nur ausgestopfte Tiere.“ Und genau das ist Sinn und Zweck der Aktion: Den Kindern die Natur näherzubringen und Begeisterung für das Thema zu schaffen.
Neben der Baumpflanzung standen nämlich noch Umweltbildung, Spiel und Spaß auf dem Programm. „Märchenerzählungen, Waldführungen, Spielestationen und vieles mehr“, zählt Pawliczek auf. „Wir sind dankbar für die Sponsoren, Unterstützer und helfenden Hände, ohne die das alles nicht möglich wäre.“
In wenigen Wochen geht es dann am Waldpädagogischen Zentrum rund, wenn die Erstklässler zur zweiwöchigen Einpflanzaktion zusammenkommen. Dann bereiten sie Eichen, Buchen, Haseln, Kirschen und Linden für ihren eigenen Wald vor. Und am 18. Mai freut sich das WPZ auf ein besonderes Frühlingsfest, bei dem das 30-jährige Bestehen der Anlage gefeiert wird.