Schützen- und Brezelfest Die neuen Königspaare erlebten die Festtage „wie im Film“

Die neuen Königspaare erlebten die Festtage „wie im Film“
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„Wenn ich mir die Fotos und Videos vom Fest noch einmal anschaue, kommen mir manchmal noch die Tränen“, sagt Anne Bornemann. Sie ist die neue Kirchhellener Schützenkönigin an König Bernd Beniens Seite. Es kehrt Ruhe ein, die Königspaare konnten die Festtage ein wenig sacken lassen. Erlebt man beide Paare gemeinsam, stellt man fest: Sie haben sogar noch mehr gemeinsam, als es auf den ersten Blick scheint.

Besondere Momente

„Mein Highlight erstreckte sich von halb zwei am Mittag des Schützenfest-Montags bis um halb zwei in der Nacht, als ich dann im Bett war“, erzählt Schützenkönig Bernd „Otti“ Benien – auch nach zwei Wochen noch mit einer leicht heiseren Stimme. So viel, wie noch an diesem Tag passieren sollte, konnte das Thronpaar gar nicht verarbeiten, sind sich beide einig, weshalb sie diesen Tag zwar genossen, jedoch „wie auf Schienen“ erlebten.

Dabei loben sie die Unterstützung durch den Vorstand der Kirchhellener Schützengesellschaft, der ihnen mit Rat und Tat zur Seite stand und sie außerdem verlässlich durch den Zeitplan des großen Tages lotste.

Das Schützenkönigspaar durfte sogar gleich zwei Paraden in der Kutsche erleben, denn auch beim großen Brezelumzug waren sie dabei.
Das Schützenkönigspaar in einer weißen Kutsche © Kimi Schulte

Gleiches empfand auch das Brezelpaar, das am Brezel-Dienstag seinen großen Tag erleben sollte: „Erst am Samstag vor dem Fest war klar, dass ich es versuchen würde“, so Brezelkönig Michael Möllmann.

Er wusste, dass er in Konkurrent Stephan Küdde einen starken Wurfgegner haben würde und das Losglück für die Reihenfolge der Würfe war nicht unbedingt auf Möllmanns Seite. „Als die Brezel dann tatsächlich in Zeitlupe herunterkam, fiel die große Anspannung von mir ab“, erinnert er sich.

Proklamation im Festzelt

Die Proklamation im Festzelt nach dem finalen Schuss und dem finalen Wurf bezeichnen beide Paare als absolute Höhepunkte. „Ich konnte mir das gar nicht mit anschauen draußen“, sagt Brezelkönigin Marion Enbergs. „Als die Kanone ertönte und klar war, dass wir einen neuen Brezelkönig haben, dachte ich nur: Ist es Michi?“ Und es war Michi Möllmann.

An der Paradewiese feierten Brezelkönig und -königin ihr neues Amt ausgiebig.
An der Paradewiese feierten Brezelkönig und -königin ihr neues Amt ausgiebig. © Daniel Böhm

Schützenkönigin Anne Bornemann und Otti Benien haben sich schon vor Jahren das Versprechen gegeben, eines Tages den Versuch zu wagen: Angepeilt war sogar schon 2020 als Festjahr, in dem es Benien versuchen wollte.

Doch durch die Corona-bedingte Absage wurde daraus nichts. Kurz vor dem Fest erinnerte Otti seine Königin an ihr Versprechen und es war kein langes Überlegen nötig: „Wenn er es schaffen sollte, werde ich seine Königin“, sagt sie.

Enge Verbundenheit

Alle vier kennen sich seit Jahren, so sind die beiden Könige nicht nur verschwägert, die Frauen sind außerdem seit über 25 Jahren Arbeitskolleginnen, denn beide arbeiten im Dorstener Krankenhaus als Krankenschwestern. Die Brezelkönigin ist sogar die Patentante von Schützenkönigin Anne Bornemanns Sohn.

Auch die Verbundenheit zu Feldhausen haben sie gemeinsam: „Hier wird in den nächsten drei Jahren einiges los sein“, sind sich die Frauen einig, denn sie wissen, dass in ihrer Amtszeit viel auf sie zukommt. Umso praktischer, dass sie auch vieles gemeinsam erleben können.

Einig sind sich die Königspaare auch in dem, worauf sie sich am meisten freuen: die Gemeinschaft, die Stimmung und die Partys. Es werden anstrengende, aber einzigartige drei Jahre, die alle vier gleichermaßen genießen und zelebrieren wollen.

Turbulente Jahre

Als nächster „Pflichttermin“ steht das Sechswochenamt der Brezelgesellschaft für beide Paare im Kalender. Was genau in den kommenden Jahren auf sie zukommt, wissen sie noch nicht ganz genau.

Sicher ist jedoch: Wenn es wieder mit den Schützenübungen und Brezelversammlungen, mit den heißen Phasen vor dem nächsten Fest losgeht, stehen Anne Bornemann und Bernd Benien sowie Marion Enbergs und Michael Möllmann im Zentrum der Aufmerksamkeit – ein Umstand, den sie bei den Festen schon einmal üben und tatsächlich auch mit Bravour meistern konnten.

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