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Rottweiler bringt Säuglinge in Gefahr - die Halterin schafft ungewöhnliche Fakten
Rottweiler
Am Kletterpoth brachte ein Rottweiler zwei Säuglinge in Gefahr. Bußgelder und ein Verfahren wegen Körperverletzung stehen gegen die Halterin im Raum. Die kam aber der Staatsgewalt zuvor.
Einen bislang einzigartigen Fall“, nennt der Pressesprecher der Stadt Bottrop, Andreas Pläsken, den Fall einer Rottweiler-Halterin. Ihr vermeintlich aggressiver Hund griff am Sonntagnachmittag den Terrier einer frischgebackenen Zwillingsmutter an. Bei der Auseinandersetzung der beiden Vierbeiner fiel der Kinderwagen mitsamt den Neugeborenen auf die Seite. Die Babys verletzten sich leicht.
Rottweiler ohne Maulkorb unterwegs
Die Mutter erstattete gegen die Halterin aus Bottrop Anzeige wegen Körperverletzung, außerdem drohte ihr ein Bußgeld in Höhe von bis zu 500 Euro vom Ordnungsamt. Denn ihr Rottweiler war ohne Leine und Maulkorb unterwegs gewesen.
Da es sich außerdem bei Rottweilern um eine Hunderasse handelt, die listungspflichtig ist, versuchte die Stadt Bottrop Kontakt zur Halterin aufzunehmen. Denn durch das Verhalten des Hundes sei auch eine Untersuchung mit der Amtsveterinärin nötig gewesen, um die Gefahr durch den Hund objektiv einzuschätzen. Im schlimmsten Fall wäre er eingeschläfert worden.
Hund wird der Staatsgewalt entzogen
Nachdem sie sich mehrere Tage nicht gemeldet hatte, hat sich die Bottroperin laut Pläsken per E-Mail an die Stadt gewandt. Sie habe sich in der Zwischenzeit selbst um das Problem gekümmert, schrieb sie. Mit der Hilfe der Rottweiler-Nothilfe in Berlin habe sie ihren Hund ins Ausland gebracht. Dort ist er vor dem Zugriff durch die Stadt Bottrop sicher, da er sich nicht mehr auf deutschem Hoheitsgebiet befindet, so Alexander Pläsken.
Für die Halterin des Rottweilers wird der Vorfall jedoch noch weitere Konsequenzen haben. Denn die Abgabe hätte laut Stadt nicht ohne Einverständnis geschehen dürfen. Schließlich war der Rottweiler Teil eines laufenden Verfahrens.
Geboren in Dorsten, nach kurzem studienbedingten Besuch im Rheinland jetzt wieder in der Region. Hat Literatur- und Theaterwissenschaften studiert, findet aber, dass sich die wirklich interessanten Geschichten auf der Straße und nicht zwischen zwei Buchdeckeln finden lassen.
