Nachdem die Viertklässler vor wenigen Wochen in den Postwegmooren bei der großen Auspflanzaktion in ihrem Jahrgangswald 2024 Hand angelegt hatten, tummelten sich nun Erstklässler aus insgesamt 54 Klassen der Bottroper Grund- und Förderschulen am Waldpädagogischen Zentrum, um ihre Setzlinge einzupflanzen.
In zehn Tagen haben mehr als 1.300 Schülerinnen und Schüler knapp 3.000 Setzlinge für ihren eigenen Wald vorbereitet. Dabei handelt es sich um fünf verschiedene Arten: Eiche, Buche, Hasel, Linde und Wildkirsche. Damit die Wälder am Ende den Klimaänderungen trotzen können, ist es schließlich wieder die Mischung der Arten, die es macht.
Eine einmalige Aktion
Auch in diesem Jahr ließen es sich Vertreter der Politik, Stadtverwaltung, Sponsoren und viele mehr nicht nehmen, die Aktion zu besuchen. „Die Kinder sind der wesentliche Bestandteil dieser einmaligen Aktion“, betonte Bürgermeister Klaus Strehl. „Dass ein Projekt über einen solch langen Zeitraum funktioniert, zeigt, was man erreichen kann, wenn so viele Menschen zusammenwirken“, sagte Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert.
Schließlich läuteten die Erstklässler die nunmehr 27. Runde der Pflanzaktion ein. Nach einer kurzen Einweisung begannen sie mit ihren bloßen Händen, die Erde in die Pflanztöpfe zu schaufeln. Damit das Projekt reibungslos abläuft, haben sich rund 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bereit erklärt, das WPZ zu unterstützen.

Besondere Naturerlebnisse
Ein ganz besonderes Highlight an diesem Vormittag war sicherlich das Küken, das einige der Kinder sehen und sogar streicheln durften. Natur pur erlebten die Erstklässler am Waldpädagogischen Zentrum. Wer gerade nicht pflanzte, wurde von ehrenamtlichen Helfern wie Wolfgang Frings auf einem lehrreichen Pfad durch den Wald geführt.
In Wald konnten die Kinder dann Tierpräparate wie Fuchs, Dachs, Vögel oder Hasen entdecken. „Es gibt einen Vogelstimmen-Parcours“, sagte Frings. Fragen wie „Warum singen Vögel überhaupt? Was braucht mein Baum, um zu wachsen? Wozu sind Bäume gut?“ wurden beantwortet. So sei zum Beispiel wichtig zu verstehen, dass aus Holz nicht nur Möbel gemacht werden, sondern die Bäume auch für Sauerstoff sorgen.
Dabei wurde den Teilnehmenden eindrücklich gezeigt, was der Mensch für einen Einfluss auf die Natur habe. „Es gibt hier eine kleine Hütte, an der wir demonstrieren, was mit Tieren passieren kann, wenn Menschen zum Beispiel Müll an einer Raststätte liegen lassen“, erklärte Wolfgang Frings. In den insgesamt 45 Minuten wurde das Umweltbewusstsein der Kinder gestärkt.
Doch nicht immer spielte das Wetter mit. „Wenn es zu stark regnete, haben wir den Kids am Lagerfeuer Geschichten erzählt“, so der WPZ-Vorsitzende Peter Pawliczek. In drei Jahren werden die Setzlinge zur Pflanzfläche gebracht und die Kinder legen ihren eigenen Jahrgangswald an. Bis dahin besuchen sie ihre Bäumchen am WPZ regelmäßig.