Im Oktober des vergangenen Jahres kündigte das Sozialamt einige Maßnahmen gegen die befürchtete Energiearmut an. Unter anderem war die Rede von Wärmeorten, die für Bürgerinnen und Bürger als verlässliche warme Anlaufstellen dienen. Statt der zunächst angedachten drei Standorte in Bottrop gibt es seit dem 9. Januar insgesamt 15 solcher Angebote. In Kirchhellen sah es zunächst mau aus mit lediglich dem DRK-Familienzentrum als Anlaufstelle.
Die Gemeinde St. Johannes bietet allerdings ebenfalls Wärme in ihren Pfarrheimen in Kirchhellen (dienstags 10 bis 12 Uhr) und Grafenwald (donnerstags 15 bis 17 Uhr) an. Bei einer Tasse Tee oder Kaffee kann dort um Hilfe ersucht werden. Die offiziellen Wärmeorte halten Informationen über Hilfsangebote und Unterstützungsleistungen zum Thema Energie bereit. Den Informationsfluss durch die Zusammenarbeit verschiedener Stellen zu sichern, war außerdem ein Anliegen des Sozialamtes.
Was tun bei einem Blackout?
In den vergangenen Wochen sind Informationsflyer in die Briefkästen verteilt worden. Unabhängig von der Wahrscheinlichkeit, die die Bundesnetzagentur als äußerst gering einstuft, möchte die Stadt Bottrop auf den Fall eines Blackouts vorbereiten und aufklären. Dabei handelt es sich nicht um kurzzeitige technische Störungen, die die Stromversorgung für wenige Minuten unterbrechen, sondern um länger andauernde, oft überregionale Ausfälle von Strom, der Infrastruktur und Versorgung. Ein solcher Fall kann sich je nach Umstand über mehrere Stunden oder Tage hinziehen.

Was sind die Auswirkungen? Kein Strom bedeutet kein Licht, keine Kommunikation, kein Geldverkehr, die Bankautomaten und Kassen funktionieren nicht, kein funktionierender Warenverkehr, also sind auch keine Nahrungsmittel-Einkäufe möglich. Wenn der Strom ausfällt, gibt es außerdem kein Trinkwasser zum Kochen, kein Wasser zum Duschen und für das WC. Der Kühlschrank und die Heizung fallen aus, der Zugang zu Medikamenten ist eingeschränkt.
Um diese Zeit möglichst gut zu überbrücken, rät die Stadt Bottrop, „für einen zweiwöchigen Campingurlaub in den eigenen vier Wänden“ zu planen. Was man zu Hause haben sollte: haltbare Lebensmittel wie Konserven, Getreide, Nudeln, Knäckebrot oder haltbare Milch, Bargeld in kleinen Scheinen und Münzen, eine gut ausgestattete Hausapotheke, Erste-Hilfe-Kasten, Hygiene-Artikel, Kerzen und Streichhölzer, batteriebetriebene Radios, Ersatzbatterien und geladene Powerbanks, Campingkocher, Schlafsäcke und warme Kleidung sowie ein aufgetankter Pkw.
Notfallpunkte eingerichtet
Die RWW möchte die Trinkwasserversorgung möglichst lange aufrecht erhalten. Die Stadt geht davon aus, dass ein Notvorrat von 2,5 Litern je Person pro Tag möglich ist. Stellen Bürger also fest, dass der Strom ausgefallen ist, können sie das Ausmaß prüfen, indem sie sich die Umgebung in der Nachbarschaft und die Laternen anschauen. Funktionieren außerdem Telefon, Radio und Internet noch? Handelt es sich um einen Blackout, gilt als allererstes: Ruhe bewahren. Über das Sirenenwarnsystem kann auf Gefahrenlagen hingewiesen werden.
Aktuelle Informationen können die Bürgerinnen und Bürger im Fall eines Blackouts über batterie- oder solarbetriebene Radios, das Autoradio, eventuelle Lautsprecherdurchsagen oder Handzettel sowie an den Notfallinformationspunkten erhalten. Im gesamten Stadtgebiet sind insgesamt 24 Anlaufstellen errichtet worden. „Dort erhalten Sie notwendige Informationen der Stadt. Auch Notfälle können gemeldet werden“, heißt es in dem Flyer. Notfallinformationspunkte in Kirchhellen sind der DRK-Ortsverband Kirchhellen, das Antonius-Krankenhaus, der Kindergarten Ekel sowie die Feuerwachen in Kirchhellen und Feldhausen.
Das Informationsblatt steht in mehreren Sprachen unter www.bottrop.de zur Verfügung. Weitere Informationen gibt es außerdem bei der ELE und beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz.
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