Das Jahr war geprägt von schlechten Nachrichten. Auch in Kirchhellen hörte man von Geschäftsschließungen, da die Rechnung aufgrund der gestiegenen Kosten in vielen Bereichen schlichtweg nicht mehr aufging. Zuletzt verkündete das beliebte Brauhaus am Ring, dass es den Restaurantbetrieb einstellt und man nur noch gut planbare Veranstaltungen annehmen wolle. Die Frage drängt sich auf, ob noch weitere Gastronomen und Kaufleute die Segel streichen würden. Die Bilanz des Weihnachtsgeschäfts fällt insgesamt gut aus.
Kaufleute atmen auf
„Die Vorweihnachtszeit lief ganz normal“, sagt Juwelierin Anne Gase. „Unsere treue Kundschaft war wie in jedem Jahr da. Wir können nicht meckern!“
Auch Jörg Liesenklas, Inhaber des Genusskontors, zeigt sich zufrieden, auch, wenn für ihn die letzte Dezemberwoche meist noch gute Umsätze bedeuten: „Generell war es in diesem Jahr etwas weniger, aber nicht schockierend weniger. Ohnehin ist in meinem Geschäft auch Silvester wichtig. Viele Leute kaufen Schnaps, Wein und Pralinen, gerne auch als Mitbringsel. Insgesamt muss ich aber mit dem Vorjahr vergleichen. In diesem Jahr war es im Oktober noch zu warm, um zum Beispiel früh Adventskalender zu kaufen. Außerdem gab es vor der Pandemie jedes Jahr eine Steigerung, diese fiel jetzt etwas kleiner aus. Das liegt sicher auch an den steigenden Kosten, die uns vorgerechnet werden. Wir müssen schauen, was da kommt.“

2023 wird schwieriger
Ebenfalls Elektronik und Einrichtungsaccessoires sind jedes Jahr echte Renner unter dem Weihnachtsbaum. Peter Ostendorf, Inhaber des Elektronikfachgeschäftes „SP:Ostendorf“ freut sich nach der ersten schwierigen Jahreshälfte über einen guten Abschluss: „Bei uns ist eigentlich alles ganz normal zu Weihnachten gelaufen. Ich kann nicht sagen, dass das Weihnachtsgeschäft eingebrochen ist, damit die Kunden bei den Geschenken sparen können.“
Vielmehr schätzt er das kommende Jahr anders ein: „Ich denke mal, dass das Jahr 2023 schwieriger wird. Wenn wir uns die Kostenstrukturen und die Erhöhungen, die schon angekündigt wurden, anschauen, müssen wir zusehen, dass wir damit klarkommen und nicht den Kopf hängen lassen. Ich bin zuversichtlich, denke aber auch, dass 2023 ein hartes Jahr für uns alle werden wird.“ Und ergänzt: „Wir müssen auch einfach mal glücklich mit dem sein, was wir haben.“ Schließlich schauen alle Kirchhellener Kaufleute in eine ungewisse Zukunft.
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Ein Geschenke-Hotspot zur Vorweihnachtszeit ist das Einrichtungsgeschäft Timmerhaus. „Bei uns war das Geschäft wie in den Vorjahren auch, es gab keinen merkbaren Unterschied. Eine große Zurückhaltung gab es nicht. Im Vergleich zu den Vor-Pandemiejahren war alles normal“, erklärt Inhaberin Tanja Haese.