Die in der Ukraine vom Krieg gebeutelten Regionen sind von häufigen Stromausfällen geplagt. Kurzfristige Abhilfe sollen Kerzen schaffen. „Wir möchten mit dieser Aktion die ukrainische Bevölkerung unterstützen, um den Menschen in der jetzigen Situation ohne Licht und Strom etwas mehr Geborgenheit zukommen zu lassen“, erklärt Christoph Bette, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Kirchhellen. Doch mit einem solch großen Erfolg der Aktion hat wohl keiner der Initiatoren gerechnet: Weit mehr als eine Tonne Wachsreste konnte gesammelt werden.
Dorf folgte dem Aufruf
Die Idee für die Aktion brachte Kolping-Mitglied Helmut Brauckmann auf den Tisch. Ein Mitarbeiter des von seinem Sohn Clemens geführten Malerbetriebs ist Ukrainer und berichtete von dem Umständen rund um die Strom-Problematik vor Ort.
„Igor hat mir davon erzählt und ich war erschrocken. Man könne Wachs zur polnischen Grenze bringen lassen, wo das Wachs eingeschmolzen und zu Kerzen verarbeitet wird, die wiederum in die Krisengebiete gebracht würden, erklärte er mir“, so Brauckmann. Der Vorschlag einer Sammelaktion stieß bei seinen Kolping-Mitstreitern auf breite Zustimmung.

An zwei Wochenenden stellten sich Helfer der Kolpingsfamilie Kirchhellen am Pfarrheim der Gemeinde St. Johannes auf, um die Wachsspenden nach einem breiten Aufruf anzunehmen. „Dem Sozialwerk St. Johannes danken wir für die Mithilfe bei unserer Aktion“, sagt Christoph Bette. Welche Kreise das Wachssammeln anschließend ziehen sollte, damit hat keiner der Initiatoren gerechnet.
Tatkräftige Unterstützung
Die Tochter des Kolping-Mitgliedes Berthold Dierichs ist Lehrerin an der Bottroper Richard-Wagner-Schule. Nach Rücksprache mit der Rektorin, des Kollegiums und anschließend der Eltern erklärte man sich dort bereit, beim Wachssammeln mitzuhelfen.
Nicht nur in den Schulklassen wurde gesammelt, teilweise machten sich Kinder auch mit Bollerwagen durch ihre Nachbarschaft auf dem Weg, um so viel Wachs wie nur möglich zusammenzutragen. „Allen Spendern und insbesondere der Richard-Wagner-Schule sei herzlich für den großen Einsatz gedankt“, so Dierichs. In den kommenden Tagen wird das gesammelte Wachs von Igor an die Grenze gebracht, um anschließend in Form von Kerzen seinen Weg in Schutzräume und Wohnungen ohne Strom zu finden.
Aktuell stehen Überlegungen im Raum, die Aktion aufgrund des Erfolgs in den kommenden Wochen noch einmal neu aufzulegen. „Man könnte zum Beispiel überlegen, ob man die Kirchhellener Schulen mit ins Boot holt“, schlägt Helmut Brauckmann vor. Die Kolpingsfamilie Kirchhellen verspricht, eine mögliche Wiederholung der Aktion „Wachs für die Ukraine“ rechtzeitig anzukündigen.
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