Weltjugendtag Kirchhellener Jugend-Kloster pilgerte nach Lissabon

Kirchhellener Redemptoristen pilgern nach Lissabon zum Weltjugendtag
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Seit beinahe 40 Jahren werden die Weltjugendtage von der Katholischen Kirche gefeiert. Alle zwei bis drei Jahre wird ein Gastgeberland ausgewählt, in dem das Glaubensfest mit dem Besuch des Papstes international gefeiert wird. Insgesamt fanden rund eineinhalb Millionen junge Menschen in Lissabon zusammen, um mit Papst Franziskus zu beten.

Erstmals waren auch sieben Redemptoristen, Mitarbeitende und Freiwillige aus dem Jugend-Kloster Kirchhellen mit von der Partie. Nach einiger Planung entschieden sie sich dazu, mit einem Bully von Deutschland über Frankreich und Spanien nach Portugal zu fahren. Auf ihrem Weg legten sie bereits einige spannende Zwischenstopps ein.

Durch den Glauben vereint

Zunächst besuchten sie ein Benediktiner-Kloster in Frankreich, bevor es in das spanische Kloster in Astorga ging. Mit dabei hatten sie lediglich Schlafsäcke und einige Matratzen. „In Portugal hatten wir dann das große Glück, dass unsere Gruppe in Gastfamilien unterkommen konnte“, berichtet Laura Scheier.

Für Autos gab es während der Weltjugendtage in Lissabon kein Durchkommen. Hier pilgern sie über eine Autobahnbrücke.
Für Autos gab es während der Weltjugendtage in Lissabon kein Durchkommen. Hier pilgern sie über eine Autobahnbrücke. © Privat

Eine ganze Woche lang gab es in der portugiesischen Hauptstadt ein kunterbuntes Rahmenprogramm, an dem Jugendliche aus mehr als 150 Ländern teilnahmen. „Es war beeindruckend zu sehen, wie so viele junge Menschen ihre Religion leidenschaftlich ausleben. Dieses Gefühl vereint uns“, sagt Scheier.

Außergewöhnliche Erfahrungen

Im „Park der Versöhnung“ waren auf einer riesigen Wiese hunderte Beichtstühle aufgebaut. Auch die beiden Ordensleute Gabriel Keraf und Gabriel Hungameha nahmen jeweils zwei Stunden lang Beichten von Menschen aus aller Welt ab.

Sie sprechen indonesisch, deutsch und englisch. „Dennoch haben wir auch Gespräche auf anderen Sprachen versucht zu führen. Das war eine außergewöhnliche Erfahrung“, sagt Hungameha.

„Überall in der Stadt standen Bühnen“, sagt Laura Scheier. „Auf verschiedensten Sprachen wurden Fürbitten vorgetragen, Messen abgehalten, Tänze aufgeführt, Musik gespielt und gebetet.“ Dabei standen die Kirchhellener immer im Austausch mit dem Bistum Münster und Köln, die vor Ort deutsche Katechesen organisierten.

Höhepunkte zum Abschluss

In der letzten Nacht schliefen hunderttausende Menschen gemeinsam unter freiem Himmel. Auch Keraf und Hungameha waren mit dabei. „So etwas habe ich noch nie erlebt. Wir schliefen mit Schlafsäcken auf einem Feld. In keiner Sekunde fühlten wir uns unsicher, stattdessen war das Zusammengehörigkeitsgefühl unbeschreiblich groß“, sagt Gabriel Keraf.

Den krönenden Abschluss bildete eine Messe mit Papst Franziskus, an der etwa anderthalb Millionen Menschen teilnahmen. Auch die Gruppe aus Kirchhellen sah ihn zum ersten Mal. „Solche Erlebnisse kann man kaum greifen“, sagt Scheier beeindruckt. Seine Botschaft an die Jugend war klar: „Habt keine Angst!“

Der nächste Weltjugendtag wird 2027 in Seoul gefeiert. Für die jungen Erwachsenen aus dem Jugend-Kloster ein weiter Weg. „Vielleicht zu weit“, sagen sie.

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