Kirchhellener Hegering Jäger wehren sich gegen PETA-Kritik

Kirchhellener Hegering wehrt sich gegen PETA-Kritik
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Es müsse laut Tierschutzgesetz ein vernünftiger Grund vorliegen, ein Tier zu töten, heißt es in einer offiziellen Erklärung der Organisation. Weiter fordert die Tierrechtsorganisation PETA: „Bei der flächendeckenden Jagd auf Füchse ist ein solcher nach Auffassung der Tierrechtsorganisation jedoch nicht gegeben. PETA fordert die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen auf, im Landesjagdgesetz ein Verbot der Fuchsjagd zu ergänzen.“

Auf die Vorwürfe von PETA reagiert jetzt der Hegering Kirchhellen. Die plakativen Vorwürfe seien „völliger Unsinn“. Vielmehr sei es sinnvoll, aufzuklären, warum die Regulierung der Fuchspopulation für den Erhalt der Artenvielfalt notwendig ist. „Es sind jedes Jahr die gleichen Vorwürfe“, sagt Peter Kleimann, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit im Hegering Kirchhellen.

In Kirchhellen wird zur Fuchsjagd geblasen, wenn der Mond im Winter hoch steht.
In Kirchhellen wird zur Fuchsjagd geblasen, wenn der Mond im Winter hoch steht. © Aureus GmbH

„Füchse dienen den Hobbyjägern hauptsächlich als lebendige Zielscheibe, denn weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht besteht ein Grund für die massenhafte Bejagung der Beutegreifer“, erklärt die Tierrechtsorganisation und nimmt dabei Bezug auf wissenschaftliche Quellen, die sich mit der Fuchspopulation in England beschäftigen. Der Hegering ist vom Gegenteil überzeugt: „Die Fuchsjagd ist nicht nur sinnvoll, sondern fast unerlässlich.“

Zulasten seltener Arten

„Natürliche Feinde des Fuchses sind eigentlich nur der Mensch und für jüngere Füchse der Uhu, der inzwischen durchaus auch in Kirchhellen unterwegs ist. Aber nicht so, dass sich die Fuchspopulation selber durch die Natur regulieren würde“, erklärt Peter Kleimann. „Der Fuchs ist eine Tierart, die nicht vom natürlichen Nahrungsvorkommen abhängig ist. Es stimmt nicht, dass sie nur Mäuse fressen.“ Er bezieht sich hier auf die Behauptung, Füchse würden vornehmlich Mäuse fressen.

„Sie fressen zwar hauptsächlich Mäuse, aber eben nicht nur. Sondern sie nehmen das, was sie kriegen können. Und wenn sie die Möglichkeit dazu haben, einen kräftigen Hasen zu fangen, dann schlagen sie natürlich zu“, betont er. Genau so stehe es um Bodenbrüter und anderen Vogelarten. Aufgrund des Einflusses der Menschen auf die Natur haben es Kulturfolger durchaus leichter, sich zu halten – ganz im Gegensatz zu Kulturflüchtern und anderen empfindlichen Arten.

Ein entsprechendes Beispiel ist ein stets aktuelles Thema in Kirchhellen: die gefährdete Vogelart Kibitz. „Viele seltene Tierarten, die keine Kulturfolger sind, werden durch unsere Zivilisation zurückgedrängt und haben es aufgrund des Lebensraumverlusts durchaus schwerer. Wenn dann bei den wenigen Exemplaren zusätzlich der Prädatorendruck wie durch den Fuchs herrscht, lässt sich schnell schlussfolgern, dass man bald von einigen Arten gar nichts mehr sehen würde. Nicht nur der Kibitz, der gerne als Beispiel genommen wird, aber eben auch“, so Kleimann. „Es ist eine naive Vorstellung, dass sich alles selber regulieren könnte, vor allem zulasten seltenerer Tierarten, die mit unserer Art der Zivilisation nicht so gut klarkommen.“

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