Mittlerweile kann man sagen, dass sich der Bauernhof von Landwirt Burkhard Sagel zu einem richtigen Erlebnis-Hof entwickelt hat. Neben dem Fleischverkauf gibt es Angebote wie Asado-Grill-Seminare und Möglichkeiten zum Feiern eines Kindergeburtstages oder spannende Ferienprogramme - und man kann hier mit Kühen kuscheln.
„Tierfreundliche Landwirtschaft“ hat sich „Bauer Bu“ auf die Fahne geschrieben. Das Konzept lebt er ganzheitlich: Seine Tiere haben Platz, sein Netzwerk kennt er gut und dafür kostet sein Fleisch eben ein wenig mehr, doch man zahlt eben auch dafür, dass es den Tieren gut geht. Der Kreis schließt sich, wenn man die Tiere zuvor erlebt und ihnen respektvoll auf Augenhöhe begegnet.
Kindgerecht aufbereitet
Während der theoretischen Einführung erläutert er anschaulich und anhand von Alltagssituationen, wie die Menschen den Kühen respektvoll gegenübertreten können, wie sie angefasst werden dürfen und wo ihre Grenzen sind.
„Auch, wenn sich die Kühe an uns Menschen gewöhnt haben, sind es immer noch instinktgesteuerte Tiere“, erklärt Sagel. „Es ist also wichtig, das Verhalten der Kühe deuten zu können und ihnen mit Einfühlungsvermögen zu begegnen.“ Für unverzichtbar hält er es, dass auch Kinder den Umgang lernen.

„Bisher gab es das Kuhkuscheln nur für Erwachsene“, erklärt der Landwirt. „Doch die Nachfrage, ob das nicht auch für Kinder ginge, wurde so groß, dass wir uns etwas überlegen wollten.“
Mit den Erwachsenen gibt es üblicherweise einen ausgedehnten Theorieteil. „Kühe sind Lebewesen, Kühe sind groß und der Umgang will gelernt sein“, betont Sagel und erklärt, dass er die Teilnehmer auf ein hautnahes Zusammentreffen mit den Kühen gut vorbereitet. Um das Ganze etwas kindgerechter anzupassen, bietet er ab sofort auch Veranstaltungen für die Kleinen an.
Klare Regeln
„Wenn die Kuh keine Lust hat, dann hat sie eben keine Lust“, sagt der Landwirt. Es werde keinesfalls ein Tier bedrängt, doch das müsse man auch erst einmal verstehen. „Die Tiere kommen zu uns, die kennen das und werden gerne gekrault“, sagt Bauer Bu.
Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen bleiben es große Tiere, deswegen muss beim Kinder-Kuhkuscheln unbedingt eine Aufsichtsperson pro Kind dabei sein. „Auf einen Erwachsenen dürfen keine zwei oder mehr Kinder kommen, das geht nicht. Dadurch wird es zu wuselig und es kann halt eben sein, dass eine Kuh mal aus Versehen auf einen Fuß tritt“, weiß er. „Da muss aufgepasst werden und das können wir alleine nicht leisten.“
Hauptsächlich verantwortlich für das Kuhkuscheln ist Kuh-Flüsterin Corinna, die die meisten Veranstaltungen an Sagels Hof hauptverantwortlich betreut. Das Ganze dauert eine bis anderthalb Stunden und findet einmal wöchentlich sonntags um 14 Uhr statt. Teilnehmen dürfen Kinder jeden Alters. Weitere Informationen und Buchungsmöglichkeiten gibt es auf www.bauernhof-sagel.de.