Das Programm mit dem Titel „Endlich wieder reisen“ entstand noch in Hoch-Zeiten der Corona-Pandemie. „Wir hatten die Idee, es im Sommer des vergangenen Jahres auf einer Ersatz-Veranstaltung für den ausgefallenen Karneval aufzuführen. Aber das wurde nichts“, erklärt Theaterfrau Agnes van Bürk. Stattdessen hoben sich die neun Frauen das ausgefeilte Programm für den Zeitpunkt auf, an dem Karneval endlich wieder gefeiert werden kann.
Seit einigen Monaten schon probten die Grafenwälder Frauen regelmäßig, feilten an den Sketchen und hatten dabei eigentlich nur eine Regel: „Wenn wir darüber lachen können, hat das Publikum auch Spaß.“ An der Eröffnungsveranstaltung am 1. Februar durften ausnahmsweise auch die Männer teilnehmen, denn die mussten in den Wochen vor Karneval häufig auf ihre Frauen verzichten. „So konnten sie wenigstens das Ergebnis von dem sehen, was wir abends bei den Proben so getrieben haben“, sagt van Bürk und lacht.
Männerfreie Zone beim Karneval
Denn normalerweise heißt es beim Frauen-Karneval: männerfreie Zone. Ehrengäste bilden da die Ausnahme. So ließ es sich auch Pastor Christoph Potowski nicht nehmen, am Dienstagnachmittag gemeinsam mit den Damen aus der Gemeinde die Show zu genießen. Und die hatte es in sich. Es wurde ausgelassen gesungen, geklatscht, gegrölt und gelacht. In den Pausen zwischen den Auftritten der Beteiligten wurde auch kräftig das Tanzbein geschwungen.

Sichtlich erleichtert sind die Theaterfrauen, dass die Veranstaltungen so toll verliefen. „Die Generalprobe war ein Fiasko“, sind sie sich einig. Dann kam auch noch ein Krankheitsfall dazwischen und es herrschte Chaos. Allerdings nur kurzzeitig, denn auch, wenn es sich um eine Truppe Laienschauspieler handelt, bringen viele von ihnen langjährige Erfahrung mit. „Das Publikum war begeistert und das ist das Wichtigste“, so van Bürk.
Herausforderungen meistern
Schon jetzt sammeln sie Ideen und Inspiration für das kommende Jahr. Ein so vielseitiges Programm auf die Beine zu stellen, wird zur immer größeren Herausforderung. In den vergangenen Jahren haben sich viele Theatergruppen aufgelöst, wie etwa die Gruppe „Frauensache“ aus Schermbeck, mit denen sonst reger Austausch herrschte. Unterstützung gibt es weiterhin von den Kirchhellener Theaterfrauen: „Traditionell besuchen wir gegenseitig unsere Karneval-Sitzungen. Wir freuen uns schon sehr darauf.“
Viermal war die Veranstaltung im Grafenwälder Pfarrheim ausverkauft, die anfänglichen Bedenken schnell weggewischt. Viele der Besucher kommen immer wieder, haben den Frauen-Karneval als Tradition aufgenommen. Nach 25 Jahren verabschiedet sich Brigitte Zenk von der Bühne. Gleichzeitig feiert Jutta Bromkamp ihr Debüt. Am Freitagabend (10. Januar) findet das große Finale statt.
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