Halloween 2023 Kirchhellen hat friedlich gefeiert - mit einer Ausnahme

Halloween: Kirchhellen hat friedlich gefeiert - mit einer Ausnahme
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Tausende Anwohner und Besucher aus anderen Städten haben den Halloween-Abend in Kirchhellen verbracht. Dabei lockte nicht nur der Movie Park mit seinem Horror Festival in den Ort. In Grafenwald zum Beispiel wurde Wöllerween gefeiert, während im Brauhaus getanzt und sich im Feldhausener Halloween Haus gegruselt wurde.

„Es war eine Prüfung, ob wir es ernst meinen. Die Prüfung haben wir bestanden“, fasst Wöllerween-Mitorganisatorin Stephanie Nordmann die Erfahrungen der vergangenen Tage zusammen. In Grafenwald haben sie und ihre sechs Mitstreiter ein großes Event zu Halloween für den guten Zweck auf die Beine gestellt. Das Wetter machte ihnen aber beinahe einen Strich durch die Rechnung.

Großer Erfolg der Wöller

In der Nacht vor dem 31. Oktober fegte der Wind so durch den Ort, dass beinahe das gesamte Grusellabyrinth zerstört wurde. Bis tief in die Nacht versuchte das Wöllerween-Team zu retten, was geht. „Morgens hieß es dann nur noch Schadensbegrenzung“, so Stephanie Nordmann. Nach einem „Notruf“ kamen unzählige Freunde und Bekannte zusammen, um zu helfen.

Knapp 1.000 Besucher verirrten sich dann auf den Hof an der Friedenstraße und im dazugehörigen Minen-Labyrinth. Das Thema war nämlich passend zu dem Förderturm von Schacht 9 im Hintergrund der Bergbau. Ein halbes Jahr lang hat das Organisations-Team mithilfe der Kinder die Kulissen und Dekorationen gebastelt, gebaut und geschreinert.

Die Organisatoren von „Wöllerween“ waren auch selbst auf dem Event als „Erschrecker“ im Einsatz.
Die Organisatoren von „Wöllerween“ waren auch selbst auf dem Event als „Erschrecker“ im Einsatz. © Daniel Boehm

Auch zwei Tage später bekommt Stephanie Nordmann noch Gänsehaut: „Eine der Nachbarinnen, 88 Jahre alt, kam zu mir und sagte: Das war einer der schönsten Abende in meinem Leben.“ Durch unglaubliche Unterstützung hieß es dann: Ende gut, alles gut. Kein Wunder also, dass es im kommenden Jahr mit Wöllerween in die nächste Runde gehen soll.

Neuer Besucherrekord

Bei Familie Pfeifer ging es auch ordentlich rund. Ihr Halloween Haus am Lippweg besuchten allein am Halloween-Abend mehr als 1.400 Besucher. „Das sind noch mehr als vergangenes Jahr“, staunt Mark Pfeifer. Ihr schauriger Rundgang im hauseigenen Garten hat durch hohe mediale Präsenz für Aufsehen gesorgt.

„Manche Besucher haben morgens im Radio davon gehört. Sie kamen aus dem Sauerland, Leverkusen oder Düsseldorf“, so der Familienvater.

An insgesamt sieben Spieltagen konnten sich einige Tausend Menschen jeden Alters von dem Halloween-Fieber anstecken lassen. Der Eintritt war frei. Wieder wurden Spenden für Kinder in Not gesammelt.

Das selbst gemachte Vogelscheuchen-Kostüm von Dave, einem Familienfreund der Pfeifers, sorgte für besonders große Augen bei den Besuchern des Halloween Hauses.
Das selbst gemachte Vogelscheuchen-Kostüm von Dave, einem Familienfreund der Pfeifers, sorgte für besonders große Augen bei den Besuchern des Halloween Hauses. © Kimi Schulte

Besonders gerührt zeigt sich Mark Pfeifer von der Nachricht eines Besuchers: „Man sagte uns, dass die Welt durch Menschen wie uns zu einem besseren Ort wird.“ Sichtlich erschöpft, aber zufrieden kann die Familie erneut auf eine erfolgreiche Halloween-Saison blicken.

Auseinandersetzung am Brauhaus

Im Brauhaus feierten gut 400 Tanzwütige auf dem Halloween-Ball der Veranstalter von kirchhellen.de. „Wir waren positiv überrascht von der außerordentlich friedlichen Stimmung“, sagt Marco Willer. Kleinere „Schubsereien“ seien bei Feiern dieser Größenordnung keine Seltenheit. Diese blieben aber aus.

Stattdessen gab es unmittelbar nach Ende der Veranstaltung auf dem Bürgersteig wenige Meter vom Brauhaus entfernt eine Auseinandersetzung mit mehreren Beteiligten, bei dem ein 18-Jähriger verletzt wurde. Ein weiterer Geschädigter sowie zwei Tatverdächtige werden gesucht. „Die Polizei war zum Glück schnell da“, sagt Willer. Hinweise nimmt die Polizei telefonisch unter (0800) 2361 111 entgegen.

Erst kürzlich sorgte der Angriff auf eines der Monster im Movie Park für Bestürzung. Eine Sprecherin des Freizeitparks betonte: „Der Movie Park Germany toleriert aggressives und gewalttätiges Verhalten gegenüber seinen Monsterdarstellern, Mitarbeitern und Gästen in keiner Weise.“ Man wolle das Ereignis sehr ernst nehmen und sofort reagieren. Noch bis zum 12. November geht das Halloween Horror Festival.

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