
© Grafik Leonie Sauerland
Feuerwache in Kirchhellen muss neu gebaut werden - und zwar bald
Klare Kante
Die Kirchhellener Wache wird im Bereich In der Koppel/Rentforter Straße neu gebaut. Die Kritik der Anwohner daran darf nicht weitere Verzögerung zur Folge haben. Ein Kommentar.
Seit so vielen Jahren ist klar, dass Kirchhellens Feuerwehrwache in einem sehr schlechten Zustand ist. Seit fast ebenso vielen Jahren wird über Sanierung, Abriss und mögliche Standorte für einen Neubau diskutiert. Ende Februar hat der Rat endlich den Startschuss für den längst überfälligen Neubau gegeben.
Jetzt, nach zähen Verhandlungen mit Grundstückseigentümern, gibt es endlich einen Standort. Nachdem jahrelang quasi ganz Kirchhellen nach dieser neuen Wache geschrien hat, kommt jetzt Kritik. Die Anwohner fühlen sich übergangen, haben Angst vor Lärm. Verständlich ist das schon, doch leuchtet die Erklärung der Politiker ein: Eine frühzeitige Veröffentlichung der geprüften Standorte hätte womöglich zum Abbruch einiger Verhandlungen geführt oder zum Anstieg der Preise für die Grundstücke.
Freiwillige Feuerwehr Kirchhellen leistet viel für den Ort
Die Sorgen hinsichtlich der Lärmbelästigungen sind auch nicht unberechtigt, denn der Betrieb einer Feuerwache wird nicht gänzlich geräuschlos funktionieren - Lärmschutz hin oder her. Doch darf man dabei nicht aus den Augen verlieren, was die Kirchhellener Wehr für den Ort leistet. 94-mal wurde sie im vergangenen Jahr alarmiert. Sie half bei Unwettern, löschte Brände, rückte zu Unfällen aus. Dass die alte Wache den gestiegenen Anforderungen an die Wehr nicht mehr gerecht wird, steht außer Frage und wurde von allen Seiten bestätigt.
Um gut arbeiten und schnell helfen zu können, ist der Neubau unabdingbar. Da mag das Los des einzelnen (Anwohners) hart sein, muss aber immer im Schein der Leistung für die Allgemeinheit gesehen werden. Kirchhellen sollte froh sein, eine gut funktionierende Freiwillige Feuerwehr zu haben und diese unterstützen, denn das ist nicht in jedem Ort so. Außerdem ist Feuerwehrchef Kim Heimann zu glauben, der sagt: „Wir wollen eine gute Nachbarschaft.“
Anwohner in die nächsten Schritte einbinden
Die Anwohner sollten von der Politik allerdings in die nächsten Verfahrensschritte gut eingebunden werden. Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder hat es vorgemacht und die Idee mit dem Grundstückstausch aufgenommen. Jetzt sollte man den Planungsausschuss entscheiden lassen und sich die Anregungen der Bürger in der Phase der frühzeitigen Beteiligung zu Herzen nehmen.
Ich bin gebürtige Dorstenerin, lebe und arbeite hier. Dorsten und vor allem die Menschen der Stadt liegen mir sehr am Herzen. Wichtig sind mir jedoch auch die Kirchhellener. Seit mehreren Jahren darf ich über den kleinen Ort berichten und fühle mich daher sehr mit dem Dorf verbunden. Menschen und ihre Geschichten, Bildung und Erziehung – das sind Themen, die mir wichtig sind. Und das liegt nicht nur daran, dass ich zweifache Mutter bin.
