Fast 50 Jahre im Dienst Johannes Fasthoff verabschiedet sich mit besonderer Ehrung

Nach fast 50 Jahren: Johannes Fasthoff verabschiedet sich mit Ehrung
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Stolz verabschieden Helmut und Clemens Brauckmann ihren langjährigen Mitarbeiter Johannes Fasthoff. „Nach so vielen Jahren hat man eine enge Verbindung aufgebaut“, sagt Clemens Brauckmann, Inhaber des Malerbetriebes Brauckmann.

In einer solch schnelllebigen Zeit eine echte Rarität: ein einziger Arbeitgeber, ein einziger Arbeitsplatz, dort in den Ruhestand eintreten, wo man bereits fast fünf Jahrzehnte zuvor seine Lehre begonnen hat. Johannes Fasthoff, Maler und Lackierer, verlässt den in Kirchhellen ansässigen Betrieb der Familie Brauckmann mit einem lachenden und einem weinenden Auge, schließlich nimmt man einerseits Abschied und andererseits beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Um ihn für seine langjährige Tätigkeit in einem einzigen Betrieb auszuzeichnen, gab es jetzt anlässlich seines Rentenantritts eine Ehrenurkunde der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West und natürlich auch ein Präsent von seinen Chefs.

Ein echter „Lösungsfinder“

1974 nahm die Geschichte seinen Lauf: Mitte der 1970er-Jahre stellte Helmut Brauckmann Johannes Fasthoff als Lehrling in seinem Betrieb ein. Doch das war zunächst gar nicht so einfach, wie es sich anhört, denn der junge Anwärter musste nach seiner Bewerbung erst auf eine Rückmeldung vom Betrieb warten: „Mein Vater ist dann kurzerhand zu Helmut gefahren und hat Ihn auf Plattdeutsch gefragt: Wollse menen Jungen jetzt hem? Per Handschlag wurde ich dann eingestellt“, erinnert sich Johannes Fasthoff. Helmut Brauckmann ergänzt: „Drei Jahre später hat er dann seine Gesellenprüfung sehr erfolgreich abgelegt. Ganze 29 Jahre arbeiteten die Männer schließlich zusammen, bis Helmut Brauckmann 2004 seinem Sohn Clemens den Familienbetrieb anvertraute.

Clemens Brauckmann hat das Unternehmen 2004 von seinem Vater übernommen.
Clemens Brauckmann hat das Unternehmen 2004 von seinem Vater übernommen. © Aileen Kurkowiak

Immer eine Lösung gefunden

Familiäre und freundschaftliche Verbundenheit werden im Betrieb großgeschrieben. So wurde Fasthoff mit gerade einmal 26 Jahren der jüngste Altgeselle und man vertraute ihm die Ausbildung der Azubis als Maler- und Lackierer an. „Johannes hat schnell einen guten Draht zu Menschen und ist dieser Aufgabe immer mit Spaß nachgegangen“, so Clemens Brauckmann. „Auch den Veränderungen der vergangenen Jahre hat er sich niemals versperrt und ist mit der Zeit gegangen – gab es ein Problem, fand Johannes stets eine Lösung.“

Ihn einfach so in den Ruhestand zu entlassen, ging bei dieser Historie selbstverständlich nicht. Zu seinen Ehren veranstalteten Clemens und Helmut Brauckmann eine große Abschiedsfeier. Dass dem Neu-Rentner in Zukunft langweilig werden könnte, glaubt er nicht: „Mein Garten und mein Enkelkind nehmen mich sicherlich genügend in Anspruch.“ Nach 48 Jahren hat er sich ein wenig mehr Freizeit sicherlich auch verdient.

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