„Insgesamt bekommen wir von Bund und Land eine Förderung von mehr als 7 Millionen Euro“, verkündete Oberbürgermeister Bernd Tischler am Donnerstagnachmittag (22.2.). Das sind gute Nachrichte, schließlich begann der Prozess zum geförderten Netzausbau vor rund sieben Jahren mit einem Markterkundungsverfahren. Ende des vergangenen Jahres kamen dann endlich die langersehnten Förderzusagen.
Jetzt soll es also den sogenannten „weißen Flecken“ an den Kragen gehen. Das sind die Orte in Bottrop, in denen die vorhandene Bandbreite unter 30 Mbit pro Sekunde liegt. Außerdem sollen die Gebiete mit einer Bandbreite von unter 100 Mbit pro Sekunde, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu den weißen Flecken liegen, angeschlossen werden.
Der Anschluss an das High Speed-Internet sei ein „Meilenstein in der Entwicklung der digitalen Infrastruktur“, betonte der Oberbürgermeister.
Kostenloser Anschluss
Unzählige Arbeitsstunden verschiedenster Ämter der Stadtverwaltung und Gewerke sind in die Projektentwicklung geflossen. Kein Wunder also, dass sich Bernd Tischler an diesem Nachmittag aufgeregter als normal zeigte: „Heute unterzeichnen wir die Ausbauverträge mit den ausführenden Telekommunikationsunternehmen.“ Die europaweite Ausschreibung konnten die beiden regionalen Unternehmen Muenet und Gelsen-Net für sich entscheiden.

Von dem Ausbau profitieren sowohl die Wirtschaft, Privathaushalte als auch Bildungseinrichtungen. Eigentümer und Unternehmer innerhalb der ausgewiesenen Gebiete werden kostenfrei an das Glasfasernetz angeschlossen. Dies sei keine Verpflichtung. Dennoch empfiehlt der Oberbürgermeister, das Angebot zu nutzen, da dies den Immobilienwert steigere. Innerhalb der kommenden zwei Wochen werden die Betroffenen per Brief über das weitere Verfahren informiert.
Den Ausbau teilen sich die beiden Unternehmen. Der Netzbetreiber Muenet ist bereits in Kirchhellen, Grafenwald und Feldhausen aktiv. Parallel zum eigenwirtschaftlichen Ausbau sollen weitere 100 Kilometer Glasfaser verlegt werden, erklärte Prokurist Denis Ebbing. Das sind zum einen 374 Haushalte, acht Schulen und wenige Gewerbe in Kirchhellen sowie 224 Haushalte, 31 Schulen und mehr Gewerbebetriebe in Bottrop.
Schnelles Internet für Schulen
Währenddessen kümmert sich Gelsen-Net um den Anschluss der 667 Unternehmen in den Bereichen Im Pinntal und Raiffeisenstraße in Kirchhellen, das Gewerbegebiet in Grafenwald, in den Stadtteilen Boy und Eigen sowie in Lehmkuhle und Welheimer Mark. Dabei knüpfen sie an ihr bereits vorhandenes Netz an. „Jeweils fertige Anschlüsse können direkt in Betrieb gehen“, sagte Geschäftsführer Thomas Dettenberg.
Betroffene in den Randgebieten können sich bei den Unternehmen melden. Grundsätzlich wolle man niemanden beim Netzausbau zurücklassen. Muenet möchte bis Jahresende mit den Schulen und dem eigenwirtschaftlichen Ausbau fertig sein. Der ganze Prozess soll bis Ende 2025 laufen. Die Bottroper müssen sich in der Zeit auf Baustellen einstellen.