Die Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2024 zeigt: Straftaten gegen das Leben gibt es nicht nur anderswo, sondern auch in Bottrop. Während sich bei einer vermeintlichen Tat, der Vorwurf unterlassener Hilfeleistung an einem 91-jährigen Patienten in einem Bottroper Krankenhaus, nicht erhärtet hat, konnten zwei weitere Tötungsdelikte vergangenes Jahr aufgeklärt werden.
Gewaltsamer Einbruch
„Der erste Fall stammt noch aus dem Jahr 2023. Da sich die Ermittlungen allerdings gezogen haben und erst 2024 abgeschlossen waren, wurde der Fall für das letzte Jahr erfasst“, erklärt Nadine Könning, stellvertretende Direktionsleiterin Kriminalität beim Polizeipräsidium Recklinghausen.
„Im November 2023 wurde ein 52-Jähriger im Zuge einer Raub-Straftat durch Tritte und Messerstiche verletzt.“

Am 11. November 2023 gegen 23.25 Uhr drangen zwei maskierte Täter gewaltsam in die Wohnung eines 52-Jährigen und seiner 53-jährigen Lebenspartnerin auf der Gladbecker Straße in Bottrop ein.
Unter Vorhalt einer Schusswaffe und unter Einsatz eines Messers erbeuteten die Täter Geld und flüchteten anschließend. „Durch die Polizei wurde eine Mordkommission eingesetzt. Nachdem sich der Tatverdacht gegen einen 22-jährigen Bottroper im Laufe der Ermittlungen erhärtet hatte, wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Essen Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen“, heißt es vonseiten des für Bottrop zuständigen Polizeipräsidiums Recklinghausen.
Das Verfahren zu diesem Fall wurde durch die Staatsanwaltschaft Essen inzwischen abgeschlossen – beide Täter konnten ermittelt und anschließend verurteilt werden.
Verletzung durch Messerstiche
Auch im zweiten Fall steht ein Angriff mit einem Messer im Fokus, dieses Mal im öffentlichen Raum. An der Bottroper Düppelstraße kam es in der Silvesternacht zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung. Der Streit zwischen einem 36-Jährigen und fünf jungen Bottropern zwischen 16 und 21 eskalierte insoweit, dass der Haupttäter ein Messer zückte und dem Opfer schwerste Verletzungen zufügte, sodass er unter Lebensgefahr ins Krankenhaus gebracht wurde.
Nachdem die Polizei fünf Verdächtige vorläufig festgenommen hatte, erhärtete sich der Verdacht gegen den 18-jährigen Deutsch-Kasachen mit doppelter Staatsangehörigkeit. Er wurde zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, ist allerdings in Revision gegangen. Das Verfahren dauert noch an.
„Der Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger hat oberste Priorität. Um der Messergewalt im öffentlichen Raum entgegenzutreten, bündeln wir unser Personal und setzen verschiedene Bausteine eines landesweiten Zehn-Punkte-Plans um“, macht Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen bei der Vorstellung der neuen Kriminalstatistik deutlich. Die Polizei Recklinghausen hat die steigende Messerkriminalität schon länger im Blick.