„Den ledigen Baugrund“ Plattdeutsches Theater feiert grandiose Premiere

Plattdeutsches Theater feierte grandiose Premiere
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Das Plattdeutsche Theater, aufgeführt von der Laienspielschar der Kirchhellener Kolpingsfamilie, ist echtes Kulturgut - und das nicht nur für Platt-Sprecher. Denn die Stücke werden zwar gänzlich auf Plattdeutsch präsentiert, die Schauspielkunst der Truppe zieht allerdings regelmäßig so in den Bann, dass eigentlich jeder den Inhalt verstehen kann.

Dieses Jahr stand ein ganz besonderes Stück auf dem Programm: „Den ledigen Baugrund“ sollte ursprünglich im ersten Corona-Jahr aufgeführt werden, doch das fiel aus nachvollziehbaren Gründen ins Wasser.

Vergangenes Jahr gab es nicht genügend Schauspieler, um beim großen Comeback nach fünf Jahren alle Rollen zu besetzen. Doch jetzt hat es geklappt. „Und die Premiere war einfach grandios“, freut sich Regisseurin Claudia Hollender.

Glückliche Umstände

„Nach so vielen Jahren hat man weder seine Rolle und den Inhalt, geschweige denn den Text noch im Kopf“, erklärt die Regisseurin, „wir mussten alles neu einstudieren.“

Aufgrund glücklicher Umstände konnte die Aufführung doch noch realisiert werden. „Rainer Strohmeier war vergangenes Jahr verhindert, da er bei einer Karnevalsgruppe mitwirkte und natürlich nicht parallel proben konnte“, erklärt Hollender. Das ist dieses Jahr anders, sodass durch ihn eine weitere Rolle besetzt werden konnte.

Szene mit Petra Schenke, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum feiert.
Petra Schenke (r.) feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum. © Daniel Böhm

Und auch der Rest der Truppe ist mit Feuereifer dabei und lieferte vergangenen Sonntag richtig ab. Das treue Kirchhellener Publikum kommt in großen Teilen jedes Jahr wieder und freut sich auf neue Aufführungen in der hiesigen Mundart. Doch von vorneherein Plattdeutsch können müssen die Schauspieler nicht: erst wird auswendig gelernt und dann verstanden – anschließend kommt alles zusammen, was die Laienspielschar dazu befähigt, die gespielte Geschichte authentisch rüberzubringen.

Es gibt noch Restkarten

Die Truppe freut sich auf den Besuch zahlreicher Gäste, denn „durch den Theaterbesuch unterstützen sie unser Bemühen, heimatliches Brauchtum zu erhalten und unsere ‚Moderspraoke‘ zu pflegen“, sagen sie selbst.

Um die bestmögliche Leistung abzurufen, proben die Schauspieler und Schauspielerinnen voller Inbrunst bereits seit November. Obendrein gibt es einen Grund zu feiern: Denn Petra Schenke feiert dieses Jahr 20-jähriges Bühnenjubiläum.

Wer die voll besetzte Premiere verpasst hat, bekommt jetzt noch einmal die Möglichkeit, sich das Schauspiel auf Platt anzusehen: Für kommenden Donnerstag (3. April) und Freitag (4. April) jeweils um 19.30 Uhr gibt es noch Karten in der Vorverkaufsstelle Humboldt-Buchhandlung (Schulze-Delitzsch-Straße 1). „Für den Sonntag (6. April) könnte es knapp werden“, so Hollender, doch für jeden Termin ist die Abendkasse geöffnet, an der Restkarten für die Aufführung im Brauhaus verkauft werden.