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Coronavirus: Kirchhellener Gastronomen sind in Sorge
Gastronomie
Es lief alles gut. Die Menschen kamen wieder in die Restaurants - trotz 3G oder zuletzt 2G. Doch jetzt bereiten sich die ersten Wirte auf den schlimmsten Fall vor.
Das Weihnachtsgeschäft steht mal wieder auf der Kippe: Größere Zusammenkünfte, Weihnachtsfeiern, Essen mit der gesamten Familie sind schon jetzt aus den Reservierungsbüchern der Wirte gestrichen. Eine Einnahmequelle aus den Feiertagen, mit der eigentlich ein jeder Gastronom kalkuliert. Aber Kalkulieren ist aktuell das letzte, was getan werden kann. Neue Regelungen für die kommenden Wochen von Land und Bund sind auf dem Weg. Schon im Vorfeld haben die lokal ansässigen Gastonomen spekuliert und erklärt, welche Einschränkungen für die Gastronomie im Dorf tragbar wären.
Wieder mehr Außer-Haus-Bestellungen
„Das macht uns das ganze Geschäft kaputt“, sagt Sergio Braccioforte vom italienischen Restaurant Fratelli zu der aktuellen Situation. Schon die 2G-Regelung habe dazu geführt, dass rund 50 Prozent der Einnahmen einbrachen. Ein zusätzlicher Testnachweis für Geimpfte oder Genesene würde noch einmal eine Reduzierung der Gästezahlen bedeuten. „Ich glaube einfach nicht, dass die Leute, die bis 16 oder 17 Uhr arbeiten, dann noch kurzfristig zum Testzentrum fahren wollen, um erst danach essen zu gehen. Das merkt man auch daran, dass die Außer-Haus-Bestellungen wieder deutlich zugenommen haben. Dass wir diese Möglichkeit haben, ist natürlich ein Vorteil, aber man hat schon Angst vor der nächsten Zeit“, so Braccioforte. Bevor alles wieder so stark reduziert wird, solle man lieber einen radikalen Lockdown beschließen, auch, wenn deswegen Sorge herrsche.
Lockdown – wenn dann jetzt
„Das Einhalten der Regeln war und ist kein Problem. Den ganzen Sommer durch haben wir die 3G-Regeln eingehalten und gewissenhaft kontrolliert. Zermürbend ist, dass es absolut keine Planungssicherheit gibt“, erklärt Stefan Bertelwick, Inhaber des Gasthofs Berger in Feldhausen. „Die Gesamtlage hat zu Stornierungen geführt. Größere Zusammenkünfte und Weihnachtsfeiern während der Feiertage sind abgesagt. Bevor es zu noch stärkeren Einschränkungen kommt, sollte es besser zu einem Lockdown kommen, um die Situation einmal zu entschärfen. Die Gesundheit ist nun einmal wichtiger und dann soll man lieber jetzt alles zu machen, bevor man später wieder vor der Problematik steht.“
„Um nicht überrascht zu werden, arbeite ich schon jetzt an der Takeaway-Karte für die Feiertage“, so Bertelwick. „Die Fixkosten bei reduziertem Betrieb erschlagen einen einfach.“ Dann solle man lieber an das Allgemeinwohl denken und jetzt die Reißleine ziehen, bevor die Problematik gar kein Ende nimmt.
In Marl lebend und Kirchhellen liebend, bin ich als Redakteurin und Reporterin ständig unterwegs. Täglich tauche ich in die bunte Welt Kirchhellens ein und berichte über das, was die Menschen bewegt.
