
Beim Marsch durch das Dorf genossen die Brezelbrüder die volle Aufmerksamkeit der Kirchhellener. © Daniel Böhm
Kirchhellener Blaukittel sorgten für Stimmung am Wochenende
Brezelausmarsch
Und das Volk jubelte. Um 17.30 Uhr marschierten die Brezelbrüder am Samstag (3. September) durchs Dorf zum Hof Steinmann. Dort feierten hunderte Brezelbrüder plus Besucher ausgelassen.
Wo die Schützen eine Woche zuvor vorlegten, zog die Brezelgesellschaft jetzt nach und stellte abermals für alle Kirchhellener ein grandioses Fest auf die Beine. Gestartet am Haus Pels wählten die Blaukittel bei strahlendem Sonnenschein die lange Route direkt durch die Dorfmitte, um schließlich ihr Ziel an der Festwiese am Hof von Friedrich Steinmann am Lippweg zu erreichen.
Begleitet wurden die Brezelbrüder nicht nur von den Dorstener „Knüppeljungs“, auch viele Schaulustige tummelten sich auf den Gehwegen, um die Blaukittel marschieren zu sehen. Ganz vorne beim Umzug mit dabei war die Brezelpolizei, die zusammen mit der örtlichen Polizei den Marsch eskortierte. Die fußlahmen Brezelbrüder wurden bereits vor dem Marsch zum Festort gefahren. Natürlich durften auch die Brezelkanoniere nicht fehlen, deren Salutschüsse sicherlich für einen Gänsehautmoment bei den Kirchhellenern sorgte.
Als kleine Überraschung konnten die Brezelbrüder beim Einmarsch auf den Hof Steinmann bereits einen Blick auf den Brezelpfahl des nächsten Jahres werfen.

Auf dem Hof von Friedrich Steinmann war die Stimmung ausgelassen. © Kimi Schulte
Die Idee hinter dem Brezelausmarsch: „Man muss ja schließlich sichergehen, dass der Kittel noch passt“, erklärte Brezeldirektor Heiner Schenke gut gelaunt am Festtag. Mit Musik, Würstchen vom Grill und mehreren Zapfstationen stimmten sich die Kirchhellener auf das nächste Brezelfest im kommenden Jahr ein. Neben den Brezelbrüdern waren auch viele Besucher vor Ort, die zusammen mit den Blaukitteln feierten. Auch für Kinder gab es einen kleinen Bereich zum Herumtoben und Spaß haben.
Kirchhellen stimmte sich auf das kommende Brezelfest 2023 ein
2.650 Euro für eine Brezel
Eine besondere Überraschung am Abend war die neue Brezel, die um 20.30 Uhr versteigert wurde. Die späte Uhrzeit wurde taktisch klug gewählt, schließlich säße das Portemonnaie der Brezelbrüder nach dem ein oder anderen kühlen Getränk lockerer, erzählten die Organisatoren vor Ort. Höchstbietende Fraktion war der Kegelclub „Volle Kanne“ mit einer angebotenen Summe von 2.650 Euro. „Der Erlös ist für einen wohltätigen Zweck gedacht, aber dass so viel Geld zusammenkommt, damit haben wir nicht gerechnet“, sagte der Brezeldirektor.
Im Rahmen dieser Aktion hat sich die Gruppe der „Brezelbäcker“ gebildet. Die Truppe besteht aus einem Team um den traditionellen Brezel-Bäcker Markus Kläsener, der bereits die eine oder andere Riesenbrezel für das Fest gebacken hat.

Für 2.650 Euro wurde die frisch gebackene Brezel an den Kegelclub „Volle Kanne" versteigert. © Daniel Böhm
Die Festivitäten gingen bis spät in die Nacht und boten einen kleinen Einblick auf das große Brezelfest, das am 5. September 2023 ansteht. Besonders freute sich der Brezeldirektor über das zahlreiche Antreten der Jugend, die in diesem Jahr ihren ersten Kittel tragen durfte. Im kommenden Jahr feiert die Brezelgesellschaft übrigens schon ihr 140-jähriges Bestehen.
In Marl lebend und Kirchhellen liebend, bin ich als Redakteurin und Reporterin ständig unterwegs. Täglich tauche ich in die bunte Welt Kirchhellens ein und berichte über das, was die Menschen bewegt.
