Das Grundproblem: In der Vergangenheit mussten jedes Jahr zahlreiche Kinder im Anmeldeverfahren für die Sekundarschule abgelehnt werden. Da Gladbeck über keine eigene Sekundarschule verfügt und das Modell sich aber größter Beliebtheit erfreut, kamen Gladbecker und Kirchhellener Kinder gemeinsam in den metaphorischen Lostopf – ein Unding für viele Kirchhellener Eltern.
„Das Ergebnis waren zahlreiche Beschwerden, woraufhin Frederik Steinmann 2023 in der Kirchhellener Bezirksvertretung eine Lösung forderte“, sagt Dominik Nowak, CDU-Fraktionssprecher in Kirchhellen.
Die Idee: Man solle entweder die Sekundarschule zukünftig vierzügig fahren, um weniger Kinder ablehnen zu müssen, und im gleichen Zuge das maßgebende Kriterium prüfen, ob die Möglichkeit bestünde, die Sekundarschule in eine Gesamtschule umzuwandeln.
Schließlich sei sie ohnehin eine Art kleine Schwester einer Gesamtschule – nur eben ohne eigene Oberstufe. Die Ergebnisse dieser Überprüfung soll nun der Schulausschuss zur Kenntnis nehmen.
Gesamtschule vorerst vom Tisch
„Die Gelegenheit zur Überprüfung wurde genutzt, aber aus diversen Gründen hat die Bezirksregierung Münster ihre Einschätzung gegeben, dass zu diesem Zeitpunkt keine Umwandlung erfolgen kann“, erklärt Dominik Nowak. Beispielsweise bestünde die Gefahr, die Oberstufe des Vestischen Gymnasiums zu schwächen.
„Wir hatten uns an dieser Stelle einen Synergieeffekt vorgestellt, indem die Oberstufen kooperieren und zusammenarbeiten. Die Oberstufe des VGK zu schwächen, wäre in keinem Fall in unserem Sinne“, betont der Bezirksvertreter.

Es fehle außerdem am Bedarf für eine weitere Sekundarstufe II, heißt es im Schreiben der Bezirksregierung. Man bezweifle, dass eine Gesamtschule ebenso gut von der Elternschaft in Kirchhellen angenommen werden würde, denn der Erfolg der Sekundarschule basiert unter anderem auf der Akzeptanz der Elternschaft.
Zukunftsweisende Entwicklung
Dennoch sei die Entwicklung ein voller Gewinn, betont Nowak. Denn man erfreue sich nicht nur darüber, dass die Sekundarschule so beliebt sei, dass sie bis nach Gladbeck strahle.
„Wir haben außerdem erreicht, dass man sich jetzt bemüht, allen Kirchhellener Kindern einen Platz bis mindestens zur zehnten Klasse anbieten zu können, nicht mehr massenhaft abweisen zu müssen und dem Bedarf gerecht zu werden“, erklärt er.
Entsprechend dem Anmeldeverhalten soll die Sekundarschule ihre Zügigkeit auf vier Züge, zumindest alternierend oder partiell erhöhen, heißt es aus Münster. „Wir haben mit der Forderung in das oberste Regal gegriffen und sind mit der Entwicklung im ersten Aufschlag zunächst zufrieden“, sagt Nowak, gibt allerdings zu bedenken: „Doch Schulentwicklung hört nicht jetzt oder im Sommer auf.“