„Else“ feiert ab sofort Namenstag Alltagsmensch am Kirchhellener Hof Jünger wurde getauft

„Else“ feiert ab sofort Namenstag: Alltagsmensch am Hof Jünger getauft
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„Der größte Dank geht an die Eheleute Reinhard und Christa Esch“, eröffnete Hermann Reinbold seine Rede anlässlich der Veranstaltung zu Ehren der neuen Hof-Jünger-Attraktion.

„Wir sind um einen Hingucker reicher und freuen uns, dass der sogenannte Alltagsmensch endlich bei uns angekommen ist.“ Die weibliche Statue wurde auf den Namen Else getauft und eigens für den Hof Jünger gestaltet. Der Weg bis zu diesem Tag war lang, seit die Eschs auf die Idee kamen, dass Kirchhellen unbedingt diese neue Bewohnerin braucht.

Maßgeschneidert für den Hof

Bei einem Besuch der Stadt Rees (Kreis Kleve) 2023 fand zeitgleich vor Ort eine dreimonatige Ausstellung statt: An 17 unterschiedlichen Orten fanden die Eheleute Reinhard und Christa Esch mehr als 50 verschiedene Skulpturen vor. Die sogenannten „Alltagsmenschen“ sind Werke der Bildhauerinnen Christel und Laura Lecher aus Witten und beleben den öffentlichen Raum dort, wo sie Menschen begegnen. Die realistischen lebensgroßen Skulpturen sind miteinander ins Gespräch vertieft, genießen die Sonne oder – wie jetzt im Fall vom Hof Jünger – lesen auf einer Bank.

Völlig fasziniert von der Kunst kam Reinhard Esch auf Hermann Reinbold zu und fragte, ob das nicht vielleicht etwas für das Kirchhellener Kulturzentrum sei. „Eine Figur in unserem Garten wäre viel zu einsam“, sind sich Christa und Reinhard Esch einig. Am belebten Hof Jünger hat Else, wie sie jetzt getauft wurde, Gesellschaft.

"Else“ wird ab sofort die Gäste am Hof Jünger als erste in Empfang nehmen.
Um diese junge Dame geht es: „Else“ wird ab sofort die Gäste am Hof Jünger als erste in Empfang nehmen. © Aileen Kurkowiak

„Im Oktober 2023 ging es nach Witten zu den Künstlerinnen, wo die Optik des künftigen Alltagsmenschen am Kulturzentrum abgestimmt wurde“, erinnert sich Reinbold. Die Farbe des Rockes, der Schuhe und der Frisur, „alles durften wir selbst aussuchen“, so Esch.

Danach dauerte die Lieferung noch einmal rund ein Jahr. „Jetzt begrüßt mich Else schon jeden Morgen, wenn ich zum Hof Jünger komme“, freut sich Hermann Reinbold.

Große Vision

Ursprünglich war ein anderer Standort mitten im Bauerngarten angedacht, doch zentral an der Tenne macht sich Else am besten, sind sich alle einig. Auch Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs, der es sich nicht nehmen ließ, bei der Taufe des Alltagsmenschen selbst anwesend zu sein, hatte nur lobende Worte übrig: „Durch diesen Einsatz sieht man wieder einmal: In Kirchhellen wird Ehrenamt gelebt!“

Perspektivisch hat Reinhard Esch sogar eine noch größere Vision: „Ich möchte versuchen, die Ausstellung langfristig auch nach Kirchhellen zu holen. Dafür bräuchte man über drei Monate Orte, wo die Skulpturen im Dorf integriert werden könnten.“

Doch, dass das nicht einfach wird, weiß er ebenfalls, schließlich müsse man mindestens rund 40 Skulpturen aufstellen. Die finanzielle und logistische Realisierung ist kompliziert und langwierig, doch: „Meine Unterstützung ist da, ich finde die Idee toll“, verspricht der Bezirksbürgermeister.